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Erinnerung an die niederländische Zeit Ehrenplatz für Eltens Vergangenheit

Elten · Orstvorsteher Albert Jansen möchte mit einem Denkmal an die Zeit Eltens unter niederländischer Verwaltung erinnern. Einen Ort dafür hat er schon ausgeguckt, ist aber für Ideen und Vorschläge offen.

 Ortsvorsteher Albert Jansen auf dem städtischen Grundstück Ecke Zevenaarerstraße/Lobither Straße. Dort kann er sich den Gedenkplatz gut vorstellen.

Ortsvorsteher Albert Jansen auf dem städtischen Grundstück Ecke Zevenaarerstraße/Lobither Straße. Dort kann er sich den Gedenkplatz gut vorstellen.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Am 23. April 1949 wurde Elten auf Initiative der Niederlande mit Genehmigung der britischen Besatzungsverwaltung dem niederländischen Hoheitsgebiet zugeschlagen. Insgesamt betraf diese Annexion Gebiete von rund 70 Quadratkilometern, in denen ungefähr 10.000 Menschen lebten, davon etwa 3600 in Elten. 1963 wurden die meisten Gebiete der Bundesrepublik Deutschland gegen Zahlung von 280 Millionen DM zurückgegeben. Die Nacht zum 1. August 1963 wurde als „Eltener Butterrnacht“ bekannt (siehe Infokasten):

„Der Beginn der holländischen Auftragsverwaltung liegt jetzt 70 Jahre zurück“, sagt Albert Jansen. Seit rund vier Jahren hat er die Idee, einen Platz, der an dieses geschichtliche Ereignis erinnert, zu gestalten. Bisher habe er verschiedene Gespräche geführt – beispielsweise mit der Landesbehörde Straßen NRW und der Emmericher Stadtverwaltung – aber das Ganze nicht mit letzter Konsequenz verfolgt. Der 70. Jahrestag sei ein Anlass, das umzusetzen.

Da es ein grenzüberschreitendes Projekt werden soll, hat er bereits Kontakt zu Vertretern aus Zevenaar und aus Montferland aufgenommen. Man kam zu dem Ergebnis, dass an jeder Grenze in Spijk, Lobith, Babberich, Beek und Zeddam eine Erinnerungsstele mit Sitzmöglichkeiten aufgestellt werden sollen. In Elten auf dem städtischen Grundstück Ecke Zevenaarerstraße/Lobither Straße soll ein zentraler Platz entstehen, ebenfalls mit Stele und Sitzmöglichkeit. Für die Stele hatte der Eltener Theo van Lier die Idee, diese mit einer halben Butterkiste zu versehen.

„Der alte Baumbestand soll hier erhalten werden“, so Ortsvorsteher Jansen, der sich über weitere Vorschläge aus der Bevölkerung freut. Auch die beiden vorhandenen Kandelaber sollen integriert werden. Ein Bürger hatte vorgeschlagen, auf dem Platz um die Stele herum Gedenksteine für jedes Jahr der Auftragsverwaltung aufzustellen. „Es ist noch nichts in Stein gemeißelt. Wir freuen uns über weitere Ideen“, so Jansen.

 Die Butternacht 1963 war in Elten die Stunde der findigen Geschäftemacher.

Die Butternacht 1963 war in Elten die Stunde der findigen Geschäftemacher.

Foto: Stadtarchiv

Mit ins Boot geholt hat er Emmerichs Stadtsprecher Tim Terhorst, der in seiner Studienzeit seine Masterarbeit zum Thema „Elten unter holländischer Verwaltung“ schrieb und auf niederländischer Seite Edwin Zweers vom Heemkundekring Bergh, der sich gut über diese Zeit auskennt. „Anfang des Jahres wollen wir einen gemeinsamen Plan auf den Weg bringen. Ich rechne mit Kosten von 55- bis 60.000 Euro“, so Jansen. Fördermittel erhoffe man sich von der Euregio Rhein-Waal und eventuell vom Lamndschaftsverband Rheinland. „Wir sind gespannt über das Echo der Eltener“, sagt der Ortsvorsteher.

(Monika Hartjes)
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