Pflegekräfte in Rees mit Corona infiziert Auch Bundeswehr könnte Agnesheim helfen

REES · Viele Mitarbeiter der Einrichtung in Rees sind aktuell in Quarantäne, die Versorgung der Bewohner wird daher schwierig. Das Haus braucht dringend Unterstützung.

 Blick aufs Agnesheim in Rees. In dem Seniorenheim haben sich Mitarbeiter und Bewohner infiziert.

Blick aufs Agnesheim in Rees. In dem Seniorenheim haben sich Mitarbeiter und Bewohner infiziert.

Foto: Markus Balser

Die Situation im Agnesheim hat sich über das Wochenende verschärft. „Drei weitere unserer Mitarbeiter mussten in Quarantäne“, berichtet Wilhelm Rohde, stellvertretender Leiter der Pro-Homine-Senioreneinrichtungen gGmbH, zu der auch das Agnesheim gehört. Wie berichtet, hatte die Einrichtung am Freitag gemeldet, dass sich 36 Bewohner und 15 Mitarbeiter mit Corona infiziert haben. Rohde hatte daraufhin angekündigt, dass das Heim kurz davor stehe, eine Notstandsmeldung abzusetzen, um die Versorgung der Bewohner weiter sicherzustellen.

Noch ist es nicht so weit. Rohde versucht, Mitarbeiter aus anderen Einrichtungen von Pro Homine zum Agnesheim zu holen. „Doch auch da sind die Möglichkeiten inzwischen begrenzt, weil die Zahl der Mitarbeiter, die in Quarantäne müssen, auch in den anderen Häusern zunimmt“, sagt er.

Ein Besuchsverbot gibt es trotz der angespannten Lage aber noch nicht. Rohde irritiert die Aussage der Ämter. Das Gesundheitsamt hält ein Besuchsverbot für notwendig und machbar, die Heimaufsicht jedoch nicht. Rohde warte jetzt darauf, dass sich beide Parteien einig werden. „Wir haben von uns aus alle Angehörigen der Bewohner angerufen, die jetzt in Quarantäne sind. Wir haben sie darum gebeten, auf Besuche momentan nach Möglichkeit zu verzichten“, sagt er. Viele Angehörige seien in Sorge, das könne er verstehen. Bislang hätte die Mehrheit der Senioren einen milden Verlauf. Ein Bewohner sei ins Krankenhaus gekommen. Bei ihm sei aber unklar, ob Corona die Ursache für die Einlieferung sei.

Um die Betreuung in der schwierigen Zeit sicherzustellen, sei die Unterstützung von Hilfsorganisationen wie etwa der Malteser wichtig. Das Heim werde sich an das Landesgesundheitsministerium wenden, damit Hilfsorganisationen und notfalls auch die Bundeswehr wieder zur Unterstützung gerufen werden können. „Jede Hand, die uns unterstützt, ist im Moment wertvoll. Auch Soldaten könnten da helfen, indem sie Tätigkeiten wie das Verteilen von Essen übernehmen und so die Mitarbeiter entlasten, die sich dann auf die reine Pflege konzentrieren können“, sagt Rohde.

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