Emmerich Oleon unter Dampf

Emmerich · Vier Millionen Euro hat Oleon in ein neues Kesselhaus im Emmericher Hafen investiert. Gestern feierte die Chemiefirma Einweihung. Doch damit ist noch nicht Schluss: Weitere Investitionen am Standort sind angekündigt.

Die Ankündigungen auf den Bannern im Festzelt logen nicht. "Jetzt mit Volldampf voraus!" oder "Jetzt machen wir so richtig Dampf" stand darauf zu lesen. Und richtig: 21 Tonnen Dampf kann das neue Kesselhaus der Firma Oleon im Emmericher Hafen erzeugen. In der Stunde, versteht sich. "Hier schlägt unser neues Herz", erklärte Werksleiter Steffen Basmer denn auch folgerichtig vor den versammelten Gästen.

Vier Millionen Euro hat Oleon auf diese Weise in den Standort Emmerich investiert. Und damit wohl auch die Arbeitsplätze der 100 Kollegen ein ganzes Stückchen sicherer gemacht. Denn die Arbeiter in den Blaumännern plus viele Angestellte feierten gestern zufrieden mit.

Und als Geschäftsführer Chris Depreuuw aus der Konzernzentrale im belgischen Gent ankündigte, eine ähnlich hohe Summe wahrscheinlich schon ab Anfang nächsten Jahres in die Produktion zu investieren, huschte so manches Lächeln über die Gesichter der Kollegen.

"Aus dem neuen Kesselhaus beziehen wir unsere komplette Energie — von der Fertigung bis zum Licht in den Büros", erklärte Steffen Basmer beim Rundgang gegenüber der RP. Energie, die das Unternehmen hauptsächlich für die Fertigung von Fettsäuren benötigt, die dann von anderen Unternehmen weiterverarbeitet werden.

Oleon liefert somit Grundstoffe für kosmetische Artikel wie Seifen oder aber auch Farben. Auch Zusätze für Vitamine und Aromastoffe hat die Chemie-Firma mittlerweile im Angebot.

Endprodukte werden nicht hergestellt. Bürgermeister Johannes Diks freute sich in seiner Rede über den technologischen Fortschritt bei Oleon, den er als Investition in die Zukunft des Standortes Emmerich bezeichnete. Zuvor dürfte sich der erste Bürger gefreut haben, dass Geschäftsführer Depreeuw die gute Zusammenarbeit mit der Stadt bei dem Vier-Millionen-Projekt gelobt hatte.

Was insofern wichtig ist, da die gesamte Branche in den letzten Jahren fast komplett nach Asien umgesiedelt sei, so Depreeuw weiter. Oleon sei das einzige und letzte Unternehmen seiner Art, das europäisch aufgestellt sei und auch größtenteils hier produziere (siehe "Info").

Wie eben auch in Emmerich, wo das Unternehmen entsprechende Gewerbesteuern bezahle, wie Diks bestätigte. Und von wo in absehbarer Zeit wohl keine Jobs nach Asien verlagert werden.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort