Emmerich Nils Weymarshausen rappte mit den "Orsons"

Emmerich · Für Nils Weymarshausen war es ein unvergessliches Wochenende. Ende Juni durfte er bei einem Workshop mitmachen: Vier Mitglieder der bekannten Rap-Gruppe "Die Orsons" gaben jungen Nachwuchstalenten Tipps, wie sie ihre eigenen Rap-Fähigkeiten verbessern könnten.

 Der 20-jährige Nils Weymarshausen macht Musik am Schreibtisch und textet dazu ebenso begeistert wie kreativ.

Der 20-jährige Nils Weymarshausen macht Musik am Schreibtisch und textet dazu ebenso begeistert wie kreativ.

Foto: van Offern, Markus (mvo)

"Man fühlte sich schon fast selber wie ein Star, denn alles war toll organisiert. Ein ganzes Team sorgte für uns, und es wurden viele Interviews geführt", erzählte der 20-Jährige aus Emmerich begeistert.

Das Projekt lief in Stuttgart, initiiert vom Getränkehersteller Red Bull. Und es ging dazu nicht etwa in einen grauen Großstadtdschungel, sondern aufs Land: In einem Zeltlager auf einem Hof, zwischen Wald, Wiesen, Traktoren, Schweine- und Eselstall, kamen 19 Teilnehmer aus ganz Deutschland und die Profis "Die Orsons" zusammen. Musik war für Nils schon immer wichtig. Mit 14 Jahren kaufte er sich eine E-Gitarre. "Da habe ich mir so einiges selber beigebracht." Während seine Freunde Rock und Pop hörten, begann er sich für Rap zu interessieren. "Wenn du dich mit der Rap-Musik auseinandersetzt, kommst du schnell dazu, eigene Texte zu schreiben", so der Auszubildende zum Groß- und Einzelhandelskaufmann.

Verschiedene Beats, also die Musik dazu, gibt es im Internet. Man braucht natürlich Taktgefühl und muss sich künstlerisch gut ausdrücken können. "Meist geht es in den Liedern um Storys aus dem eigenen Leben, um Probleme oder auch um Kritik an der Gesellschaft und der Politik. Aber wir schreiben auch Texte über fröhliche Sachen, man muss nicht alles negativ sehen", sagt Nils.

So mancher Text von Bushido gehört seiner Meinung nach nicht ins Internet: "Man darf den Bogen nicht überspannen, es gibt viele junge Zuhörer, da gibt es Grenzen." Sein erster Text handelte vom Liebeskummer.

Mit seinen Freunden ergibt es sich schon mal, dass spontan auf Partys gerappt wird. Von dem Workshop mit den Orsons erfuhr Nils Weymarshausen über Facebook. Man sollte sich mit einem 16-Bars-Rap — das ist ein Stück über 16 Zeilen — bewerben. "Das habe ich gemacht, aber nicht daran geglaubt, dass ich dabei sein darf."

Ein Teil seines Textes lautete: "Bin benebelt, Gesicht verregnet, Gedanken geknebelt. Komm nicht weiter, nein, ich bleibe stehen, doch will mich bewegen, meinem Leben einen Sinn geben, Probleme verstehen, bequem, ohne darüber zu reden." Dafür gab's das Ticket zum Camp.

Dort wurden am ersten Tag mit Unterstützung der "Orsons"-Musiker "Rhymes" aufs Papier gebracht. Am nächsten Tag ging es ins Tonstudio. Jeder Teilnehmer bekam seine Aufnahme mit nach Hause. "Über Facebook stehen wir alle in Kontakt, zeigen uns die neuen Sachen und unterstützen uns gegenseitig", erzählt Nils. Für ihn war der Ausflug in die Welt des Raps "mega-cool".

(moha)
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