Emmerich Idee: Neues Jugendheim am Rhein

Emmerich · Die Stadtverwaltung plant rund um St. Martini Großes für Stadt und Kirche.

 Die Pläne der Verwaltung umfassen 20.000 Quadratmeter am Rhein und an der Martini-Kirche.

Die Pläne der Verwaltung umfassen 20.000 Quadratmeter am Rhein und an der Martini-Kirche.

Foto: Christian Hagemann

Der Plan der Verwaltung lässt aufhorchen: ein Jugendheim direkt am Rhein, dazu ein Sandstrand für Kinder und Jugendliche. Und schließlich noch eine große Fläche fürs Spielen direkt in der Nähe. Das ist in groben Zügen ein Plan, den die Stadtverwaltung vorlegen will.

In der Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung am Dienstag, 7. Mai, steht ein Bebauungsplan auf der Tagesordnug, der das Martini-Stromland verändern wird und auch für die katholische Christophorus-Gemeinde ein gewaltiger Schritt in die Zukunft darstellen soll.

 Margret Rodemann (links) und Helga Moelde aus Ratingen sitzen vor dem Sandstrand am Rhein.

Margret Rodemann (links) und Helga Moelde aus Ratingen sitzen vor dem Sandstrand am Rhein.

Foto: Christian Hagemann

Der Hintergrund: Die Ruine der ehemaligen Gaststätte „Alte Rheinfähre“ in der Nachbarschaft der Martinikirche stört schon seit mehr als zehn Jahren das schöne Bild am Martini-Stromland. Der Rheinstrand davor verkommt ebenfalls, obwohl die Stadt mit der Sandfläche ein gastronomisches Angebot plante. Es gibt sogar Anschlüsse für Strom und Zapfanlagen für den Strand. Genutzt worden ist das seit Jahren nicht mehr. Und auf dem kleinen Plateau des Hochwasserschutzes, auf dem früher die Gäste der „Rheinfähre“ Kaffee und Kuchen serviert bekamen und gleichzeitig den Blick auf den Rhein genießen konnten, wuchert das Gras.

 Blick auf die ehemalige Gastronomie „Alte Rheinfähre“. Hier soll das Jugendheim entstehen.

Blick auf die ehemalige Gastronomie „Alte Rheinfähre“. Hier soll das Jugendheim entstehen.

Foto: Christian Hagemann

Eine Baufirma aus Bedburg-Hau hat die Ruine vor Jahren gekauft und entrümpelt. Doch weil das Unternehmen nicht so bauen darf wie es will, hat es das Gebäude einfach stehen lassen. Doch mit dem Schandfleck am Stromland soll nun Schluss sein.

Die Stadtverwaltung schlägt vor, dass aus der Ruine ein zweites Jugendheim für Emmerich werden soll. Die Idee geht auf eine Initiative der Emmericher SPD zurück, die schon vor zwei Jahren angemahnt hat, dass für Kinder und Jugendliche in Emmerich ein verbessertes Angebot vorgelegt werden muss. Es gibt zwar das städtische Jugendheim Am Brink, doch die Kirchengemeinden haben sich alle aus der Jugendarbeit zurückgezogen, so dass es keine weiteren Jugendheime mehr gibt. Für eine Stadt mit 30.000 Einwohnern gibt es also nur ein städtisches Jugendcafé.

Die Initiative der Stadtverwaltung könnte das ändern. Die Ruine soll gekauft und umgebaut, die Bastion und der Sandstrand wieder mit Leben gefüllt werden. Weil die Jugendlichen auch draußen Platz brauchen, sollen der Sandstrand und der Schulhof der Rheinschule, der direkt in der Nachbarschaft liegt, in die Jugendarbeit einbezogen werden.

Der Plan hört sich gut an. Doch die planerische Seite ist vielleicht leichter als die Umsetzung. Denn die ehemalige Gastronomie gehört dem Bauunternehmen. Noch vor wenigen Wochen hatten die Inhaber erklärt, eine Klever Bäckerei wolle dort ein Café eröffnen und dabei auch die Bastion und den Sandstrand für die Gastronomie nutzen. Zuvor hatte das Unternehmen immer wieder der Kirchengemeinde und der Stadtverwaltung Vorwürfe gemacht, diese blockierten einen Abriss und Neubau am Rhein. Tatsächlich scheint nur eine Sanierung im alten Baubestand möglich. Davon ist auch in den Plänen der Verwaltung für ein künftiges Jugendheim die Rede.

Dahinter übrigens befindet sich das Martini-Pfarrheim, das bereits von einem Bauzaun umgeben ist. Dort will die Caritas umbauen und Pflegeplätze schaffen

Der Bebauungsplan für Stromland und den Bereich Martinikirche/Rathaus sowie Schule (siehe Box) umfasst eine Fläche von knapp 20.000 Quadratmetern. Weil die Pläne der Christophorus-Gemeinde noch nicht spruchreif sind, will die Verwaltung ihre Initiative als planerische Option gewertet wissen.

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