Rees Das neue Freibad kann kommen

REES · Die Zusage des Finanzamtes, den steuerlichen Querverbund zu genehmigen, ist ein wichtiger Schritt, um ein neues Freibad bauen zu können. Jetzt sind Rat und Stadtverwaltung wieder am Zug.

 Rein ins Vergnügen: Nachdem das Finanzamt grünes Licht gab, kann jetzt ein neues Freibad geplant werden.

Rein ins Vergnügen: Nachdem das Finanzamt grünes Licht gab, kann jetzt ein neues Freibad geplant werden.

Foto: Markus van Offern

Der Bau eines neuen Freibades in Rees ist in dieser Woche in greifbare Nähe gerückt. Wie das Reeser Rathaus am Freitag mitteilte, hat das Finanzamt einem steuerlichen Querverbund zugestimmt, der für die Stadt die notwendige Voraussetzung für einen Neubau wäre. Die Verbindliche Zusage dafür hat Bürgermeister Christoph Gewers am Donnerstag erhalten.

„Der positive Bescheid und die momentan gute Finanzlage der Stadt Rees ermöglichen nun, dass wir uns in Rat und Verwaltung jetzt wieder intensiv mit dem Bau eines neuen Freibades beschäftigen können“, zeigte sich Gerwers über die Nachricht erfreut.

Wie berichtet, ist das bestehende Reeser Freibad vor zwei Jahren geschlossen und nicht wiedereröffnet worden. Grund waren der hohe Sanierungsbedarf und die zuletzt niedrigen Besucherzahlen,  die aus dem Zuschussbetrieb einen zu großem Kostenfaktor fürs Stadtsäckel werden ließen. Für jeden Besucher legte die Stadt 10 Euro drauf, das Defizit betrug zuletzt 80.000 Euro pro Jahr. Der Neubau eines Freibades war von der Stadtverwaltung aus diesen Gründen zunächst auch abgelehnt worden. Erst als immer mehr Stimmen aus der Bevölkerung und von Politikern nach einem Ersatz laut wurden, wurde ein neues Bad ins Auge gefasst.

Doch dafür gab es bislang eine mögliches Hindernis. Die Frage nämlich, ob der bereits bestehende steuerliche Querverbund auch bei einem Neubau Bestand haben wird. Das hat er, entschied jetzt das Finanzamt.

Der steuerliche Querverbund ermöglicht, dass Gewinne und Verluste aus den unterschiedlichen Sparten des „Konzerns“ Stadt Rees miteinander verrechnet werden dürfen. So sichert der Verbund insbesondere die steuerliche Verrechnung der Verluste aus der Bädersparte mit den Gewinnen aus dem Verkauf von Strom, Wasser und Gas bei den Stadtwerken, wodurch der Stadt auch künftig eine jährliche Steuerlast in sechsstelliger Höhe erspart bleibt. Die Prüfung eines solchen Querverbundes ist allerdings äußerst kompliziert. Sie nahm mehrere Monate in Anspruch.

Jetzt sind Politik und Verwaltung wieder am Zug, die ihr weiteres Vorgehen bereits im Frühjahr abgestimmt hatten. Die Machbarkeitsstudie für das neue Freibad liegt schon seit April vor. Die favorisierte Edelstahl-Variante mit drei Becken würde inklusive neuer Gebäude zirka 3,7 Millionen Euro kosten. Bei der Vorstellung des Konzepts hatte der beauftragte Wirtschaftsprüfer allerdings die wirtschaftlichen Auswirkungen auf die Stadt Rees kritisch bewertet. Die Stadtverwaltung wird dem Reeser Rat dennoch für seine im November anstehenden Beratungen vorschlagen, auf der Grundlage der Machbarkeitsstudie die Errichtung eines neuen Reeser Freibades mit Schwimmer-, Nichtschwimmer- und Kinderbecken in der selben Örtlichkeit zu beschließen.

Dies hat Bürgermeister Christoph Gerwers den Fraktionsvorsitzenden des Rates bereits mitgeteilt.

(Markus Balser)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort