Emmerich Neuer Parkettboden für den Bölt

Emmerich · Sebastianer sanieren den Boden im großen Saal und die Stromversorgung. Die Kosten liegen bei 59 000 Euro. Saal soll am 16. November wieder eröffnen, Kneipe und kleiner Saal laufen weiter. Suche nach neuem Pächter hält noch an.

 Imposantes Bild. Der große Saal im Schützenhaus mit freigelegtem Boden.

Imposantes Bild. Der große Saal im Schützenhaus mit freigelegtem Boden.

Foto: Axel Breuer

Feiern kann man im Saal des Schützenhauses Kapaunenberg zurzeit nicht. Die Schützen schieben seit Montag Schubkarren voll Dreck oder tragen alte Bretter nach draußen. Im Saal am Bölt wird der Fußboden komplett saniert.

"Die Demontage des alten Bodens machen wir in Eigenleistung", erklärte Jochen Stelzig, Technischer Leiter der St.-Sebastian-Schützenbruderschaft.

Am Montagmorgen um 11 Uhr ging es los: Acht Schützen standen für die Arbeit bereit. Im Laufe des Tages kam noch rund ein Dutzend dazu, auch Schützenkönig und Direktor Thomas Reintjes mit seiner Königin Nadine gingen mit gutem Beispiel voran. Drei Tage waren für die Demontage veranschlagt, aber bereits am ersten Abend war mehr als die Hälfte geschafft.

Die Sebastianer gibt es seit 1852, damals wurde auch das Schützenhaus gebaut. Im Zweiten Weltkrieg wurde es völlig zerstört und später in Eigenleistung wieder errichtet. "Aus dieser Zeit stammt auch der Boden, der ist mittlerweile über 60 Jahre alt", so Reintjes.

Da waren Bohlen gerissen und das Parkett durch das Abschleifen nur noch wenige Millimeter dick. Die Sanierung war also notwendig. Am Donnerstagmorgen kommt ein niederländisches Spezialunternehmen für Saalbau, um den neuen Boden zu verlegen.

"Der Tanzflächenbereich bekommt einen Parkettboden im Fischgrätenmuster, der Boden rundherum wird mit Eichenbohlen gemacht", sagte Stelzig. Das sei ein ganz stabiler Boden, man habe eine Zusage von mindestens 80 Jahren Lebensdauer.

Gestern stand auch noch die Sanierung der Gebäudehauptverteilung an: Das Haus bekam eine komplett neue Stromversorgung. "Die alte entspricht nicht mehr den Anforderungen", so Stelzig. Ein örtlicher Unternehmer führte die Arbeiten aus, acht Stunden lang wurde der Strom abgeschaltet.

Die Kosten hierfür werden rund 15 000 Euro betragen, die Bodensanierung ist mit rund 44 000 Euro veranschlagt. "Bisher gab es glücklicherweise keine bösen Überraschungen, die Untergründe sehen sehr gut aus", freute sich Direktor Reintjes. Gerne würde man auch die Wände streichen, aber da suche man noch einen ehrenamtlichen Handwerker. Rund 60 Prozent der Kosten sind bereits aus Spenden zusammengekommen, der Rest kommt aus der Rücklage. Einen kleinen Teil gibt die Rudolf-Stahr-Stiftung dazu. Pünktlich zum 16. November wird der Boden fertig sein, denn dann startet eine 80er/90er-Party. Die Schützen wollen in den nächsten Jahren auch noch die Toilettenanlage sanieren. "Dafür müssen wir aber erst wieder sparen", so Thomas Reintjes.

Der Betrieb in der Kneipe und im kleinen Saal läuft während der Bauarbeiten weiter.

Am 30. November lädt das Bölt-Team zur Schlagerparty mit Mickie Krause und Markus Becker ein, die mit Songs wie "Schatzi schenk mir ein Foto" und "Das rote Pferd" für Stimmung sorgen. Karten gibt es im Vorverkauf für 15 Euro, an der Abendkasse für 18 Euro.

Auch die Suche nach einem neuen Pächter ist noch in vollem Gange. Bekanntlich will Werner Woytowicz (48) im März aus gesundheitlichen Gründen aufhören. Eigentlich hatten Woytowicz und die Schützen vor dreieinhalb Jahren einen Pachtvertrag für fünf Jahre abgeschlossen. Mit der Option für beide Seiten, ihn noch einmal um fünf Jahre zu verlängern.

(moha)
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