Tag der offenen Tür Neue Unterkunft fürs THW Emmerich

Emmerich · Am Wochenende präsentierte der Ortsverband des Technischen Hilfswerks Besuchern sein neues Zuhause. In acht Monaten Bauzeit entstand der Komplex für die rund 50 Aktiven.

 Viel Platz haben die Helfer in der 460 Quadratmeter großen Fahrzeughalle.

Viel Platz haben die Helfer in der 460 Quadratmeter großen Fahrzeughalle.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Es sei eine echte Wohlfühlunterkunft – das neue Domizil des THW, sagte der Ortsbeauftragte Ingo Niehues. „Ich habe in meinen 33 Jahren beim THW schon einige Unterkünfte erlebt, aber diese hier in Emmerich ist die einzige, die diese Bezeichnung verdient“, so Niehues in seiner Rede zur offiziellen Schlüsselübergabe.

Am Wochenende stellte die THW Ortsgruppe Emmerich die neue Unterkunft an der Ostermayerstraße bei einem „Tag der offenen Tür“ vor. Die Besucher konnten sich an der Kletterwand versuchen, die Räumlichkeit, Fahrzeuge, Ausstattung und die Vorführungen der DRV-Rettungshundestaffel anschauen.

Der Ortsverband Emmerich wurde 1952 gegründet. Nach ersten Unterbringungen bei Probat und an der Nierenbergerstraße folgte Ende der 80er-Jahre der Umzug zur Tackenweide. Auch eine Erweiterung auf das dahinter liegende Wohnhaus reichte irgendwann nicht mehr. „Mittlerweile gibt es Frauen bei uns und auch eine Jugendgruppe mit über 40 Jugendlichen“, erklärte Frank te Kempel, Zugführer beim THW, der Besucher stolz durch die neuen Räumlichkeiten führte.

Die 2016 geänderten Brandschutzbestimmungen bedeuteten dann das Aus für die alte Unterkunft. Gemeinsam mit Alex Reinhart-van Gülpen, der Frank te Kempel und das THW von gemeinsamen Veranstaltungen wie den Lions-Weihnachtsmarkt kennt, kam die Idee auf, die ehemalige Bürstenfabrik der van Gülpen GmbH zu nutzen, die in perfekter Lage nahe der B220, der A3 und des Rheins liegt. Alex Reinhard-van Gülpen investierte, das Ingenieurbüro Coenen aus Goch übernahm die Planung. Auf dem 7000 Quadratmeter großen Areal entstand in acht Monaten Bauzeit ein 527 Quadratmeter großer Komplex mit Schulungs- und Verwaltungsräumen, Umkleiden, sanitären Anlagen und einer Fahrzeughalle von 460 Quadratmeter Größe. Die Bima, die zuständig ist unter anderem für Unterkünfte des THW, mietete die Räumlichkeiten an. Am Samstag übergab Judith Sieben von der Bima, die das Projekt betreute, den Schlüssel symbolisch in Form eines „Schlüssel-Bildes“ an Ingo Niehues, der zu der Feierstunde zahlreiche Gäste aus Politik und Verwaltung, von Einsatzorganisationen, aus dem Rettungsdienst und interessierte Bürger begrüßen konnte. „Ich bin stolz, der Ortsbeauftragte einer so tollen Mannschaft zu sein“, sagte er und nannte federführend für alle aktiven Helfer seinen Stellvertreter Heinrich te Kempel, Zugführer Frank te Kempel und dessen Stellvertreter Jonas Brüggemann, die ihm immer zur Seite gestanden haben.

Barbara Hendricks, die sich als „Freundin des THW“ bezeichnete und mehrere THWler zu sich nach Berlin einlud, lobte das Engagement des THW. „Wenn es um Einsätze bei Katastrophen geht, braucht man die vielen Ehrenamtlichen, die mit ihren Spezialisten helfen“, sagte sie. Bürgermeister Peter Hinze sagte: „Wenn man mit der großen THW-Familie spricht, schwingt ganz viel Stolz mit.“ Das THW sei ein wichtiges Bindeglied in der ‚Blaulichtfamilie’ mit Feuerwehr und Rettungsdienst und eine wichtige Stütze bei Einsätzen im Hochwasserschutz, bei Sturm, aber auch beim Karneval und bei Stadtfesten. 23913 Dienststunden leisteten die THWler im Jahr 2018.

Als weiterer Redner sprach Deichgräf Herbert Scheers. Seit 2005 hat die Deichschau Kontakt zum THW. Mit der Fertigstellung der Rheinpromenade, die mit 600 Metern mobilem Hochwasserschutz gesichert werden soll, kam das THW ins Spiel als idealer Partner zum Aufbau der Anlage. „In den bisherigen 13 Jahren war die Zusammenarbeit hervorragend“, lobte Scheers. Zugführer Frank te Kempel bedankte sich beim Planungsteam, dass die Mitglieder des THW intensiv mit eingebunden waren und bei seiner Mannschaft: „Ihr habt beim Umzug einen tollen Job gemacht.“

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