Emmerich Neue Polizeitaktik gegen Wohnungseinbrüche im Kreis Kleve

Emmerich · Die Zahl der Einbrüche ist mit 290 im Vergleich zum Vorjahr gesunken, die Aufklärungsrate blieb gleich. Die Polizei prüft neun Intensivtäter.

 Einbrecher operieren oft in Banden, und sie sind nicht ortsgebunden. So machen die Täter ganze Landstriche unsicher. Die Polizei geht dagegen vor.

Einbrecher operieren oft in Banden, und sie sind nicht ortsgebunden. So machen die Täter ganze Landstriche unsicher. Die Polizei geht dagegen vor.

Foto: mak

Im Kreis Kleve hat es in diesem Jahr bislang deutlich weniger Wohnungseinbrüche gegeben als im Vorjahr. Von Januar bis Juni 2012 verzeichnete die Polizei laut eigenen Angaben noch 396 Einbrüche, 56 davon (14 Prozent) wurden aufgeklärt. Im Jahr 2013 waren es im gleichen Zeitraum 290 Fälle, von denen 41 (ebenfalls 14 Prozent) gelöst wurden. "Aktuell sind den Bereichen Krefeld und Kleve neun Intensivtäter zugeordnet", sagte Acor Kniely, Sprecher der Polizei in Krefeld.

Die Krefelder Polizei ist im Rahmen der landesweiten Kampagne "Riegel vor — MOTIV" (Mobile Täter im Visier) auch für den Kreis Kleve zuständig. Mit der Kampagne will Nordrhein-Westfalens Innenminister Ralf Jäger (SPD) gegen international agierende Einbrecherbanden vorgehen (die RP berichtete). Das Land stellt 16 "Schwerpunktbehörden" dazu insgesamt 20 zusätzliche Stellen zur Verfügung.

Laut Polizei gilt als Intensivtäter, wer innerhalb von zwölf Monaten fünf Straftaten in drei verschiedenen Städten begangen hat.

"Ich denke, dass wir eine der Stellen bekommen werden", sagte Acor Kniely. Noch ist nicht klar, wer konkret sich künftig im Kommissariat 21 ausgiebig mit den Intensivtätern beschäftigen wird. "Es werden gerade intensive Gespräche geführt. Es muss jemand sein, der in der Einbruch- und Diebstahl-Ermittlung die notwendige Erfahrung hat."

Doch schon jetzt steht laut Kniely fest: "Der Zuständige wird nicht ortsgebunden, sondern repressiv und am Täter orientiert vorgehen." Das bedeute, dass sich ein Experte um die entsprechenden Intensivtäter zentral kümmere und eng mit dem Landeskriminalamt (LKA) zusammenarbeite.

In ganz Nordrhein-Westfalen wurden bislang 375 Intensivtäter ermittelt. Davon stammen 117 aus Rumänien, 32 aus Bulgarien, 14 aus Serbien und 13 aus Bosnien-Herzegowina. 105 Täter sind Deutsche. Die Besonderheit jener Täter ist nach Angaben der Polizei vor allem, dass sie nicht "delikttreu" agieren und in ihren Straftaten somit variieren würden.

(RP)
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