Ein Dorf ärgert sich Caritas sucht neue Ideen für Gärtnerei in Mehr

Mehr · Aus dem Verkauf wurde nichts. Jetzt sucht die Caritas weiter, auch nach anderen Nutzungsmöglichkeiten, denkbar sei auch Wohnbebauung.

 Kein schöner Anblick: Die Gärtnerei Wendler in Mehr steht schon lange leer, das Unkraut wuchert.

Kein schöner Anblick: Die Gärtnerei Wendler in Mehr steht schon lange leer, das Unkraut wuchert.

Foto: Latzel

Die Entwicklung rund um die frühere Gärtnerei Wendler hatte aufhorchen lassen. Die Caritas hatte berichtet, dass sie einen ernsthaften Kaufinteressenten mit großen Pläne habe. Er wollte das Gelände in Mehr an der Straße „Op de Geest“ übernehmen und dort auch noch Solaranlagen bauen.

Doch in den vergangenen Wochen sind die Verkaufsverhandlungen nicht voran gekommen, wie Michael Kreuzfelder, Vorstandssprecher und Direktor des Caritasverbandes Oberhausen, berichtet. „Wir sind mit dem Interessenten nicht zu einem Kaufabschluss gekommen. Daher haben wir ihm mitgeteilt, dass wir mit dem Areal wieder an den Markt gehen werden und andere Käufer suchen.“  Gleichwohl würden dem Interessenten aber weiterhin alle Türen offen stehen, wenn er denn doch den Zuschlag für das Gelände haben möchte.

Wie berichtet, hatte Gärtner Hans-Joachim Wendler die Anlage seinerzeit der Caritas vererbt. Denn der Mehrer hatte keine Kinder und wollte auf diese Weise auch die Arbeit von Schloss Belliinghoven unterstützen. Die Einrichtung unterstützt und qualifiziert Jugendliche mit psychischen Problemen. Träger ist der Caritasverband Oberhausen, daher wurde dieser Verband auch als Erbe eingesetzt.

Doch nachdem zunächst ein Gartenbaubetrieb aus Lüllingen die Anlage gepachtet hatte, zog sich dieser später zurück, weil die Anfahrtswege einfach zu weit waren.

Seitdem ruht der Betrieb auf dem rund 66.000 Quadratmeter großen Areal. Anwohner und frühere Mitarbeiter der Gärtnerei sind von der Situation nicht begeistert. Die leere Gärtnerei mit dicht wucherndem Unkraut ist schlicht ein trauriger Anblick direkt am Dorfrand. „Wir bemühen uns, die Anlage so gut wie möglich in Ordnung zu halten. Doch das Unkraut auf einer so großen Fläche immer wieder zu beseitigen, ist schlichtweg mit unserem Personal nicht möglich“, sagt Michael Kreuzfelder.

Auch die Caritas sei über die momentane Situation nicht glücklich. Der Verband hofft, dass sich doch noch Interessenten melden. „Es ist derzeit allerdings eher unwahrscheinlich, dass das Objekt als Gärtnerei weitergeführt wird“, sagt der Caritasdirektor. Man sei auch offen für Anfragen von Investoren, die andere Ideen für das Gelände hätten. Eine wäre beispielsweise ein Areal für regenerative Energie mit Solaranlagen.

Auch Wohnbebauung sei durchaus eine Option. Dazu müsste allerdings der Flächennutzungsplan geändert werden, denn momentan sei das Gebiet nur als Ackerland ausgewiesen, so Kreuzfelder.

Interessenten könnten sich jederzeit bei der Caritas melden. Ziel sei, zeitnah einen Käufer zu finden, der etwas auf dem Areal entwickelt.

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