Fünf Pastorale Räume So ordnet sich die Katholische Kirche im Kreis Kleve neu

Kreis Kleve · Die 29 Pfarreien im Kreisdekanat Kleve werden ab 2024 zu fünf Pastoralen Räumen zusammengefasst. Die Pfarreien bleiben als eigenständige Einheiten bestehen und werden nicht zusammengelegt. Ein Überblick.

 Bischof Felix Genn folgt dem Vorschlag des Diözesenrats (Foto: dpa).

Bischof Felix Genn folgt dem Vorschlag des Diözesenrats (Foto: dpa).

Foto: Achim Pohl / Bistum Münster

Die Entscheidung ist gefallen: Am 1. Januar 2024 werden im Kreisdekanat Kleve fünf sogenannte Pastorale Räume errichtet. Darüber hat der Bischof von Münster, Felix Genn, in einem Schreiben die Seelsorger sowie die Vorsitzenden der Pfarreiräte und die stellvertretenden Vorsitzenden der Kirchenvorstände informiert. Genn folgt bei der Zuordnung der 29 Pfarreien im Kreisdekanat genau den Empfehlungen, die der Diözesanrat ihm Ende April gegeben habe, wie es heißt. „Mit der Gründung der Pastoralen Räume ist keine Fusion von Pfarreien verbunden. Die Pfarreien bleiben als eigenständige Einheiten bestehen.“ Die Kooperationen sollen aber innerhalb der jeweiligen Pastoralen Räume verstärkt werden.

Einen Pastoralen Raum bilden die Pfarreien in Bedburg-Hau (Hl. Johannes der Täufer), Kalkar (Wissel, St. Clemens; Hl. Geist), Kleve (St. Mariä Himmelfahrt, St. Willibrord, Zur Heiligen Familie) sowie Kranenburg (Niel, St. Bonifatius; Wyler, St. Johannes Baptist; Zyfflich, St. Martin; St. Antonius Abbas, St. Peter und Paul).

 So sieht die Neueinteilung aus.

So sieht die Neueinteilung aus.

Foto: C. Schnettler

Ein zweiter Pastoraler Raum entsteht durch die Pfarreien in Emmerich (Hochelten, St. Vitus; St. Christophorus, St. Johannes der Täufer) und Rees (Haldern, St. Georg; Millingen, St. Quirinus; St. Irmgardis).

In einem dritten Pastoralen Raum arbeiten künftig die Pfarreien in Geldern (St. Maria Magdalena), Issum (Sevelen, St. Anna), Kerken (Nieukerk, St. Dionysius), Rheurdt (St. Martinus), Straelen (St. Peter und Paul) sowie Wachtendonk (St. Marien) zusammen.

Die Pfarreien in Goch (St. Arnold Janssen, St. Marinus) und Uedem (St. Franziskus) gehören dem vierten Pastoralen Raum an.

Den fünften Pastoralen Raum im Kreisdekanat Kleve bilden die Pfarreien in Kevelaer (St. Antonius, St. Marien) sowie Weeze (St. Cyriakus).

Die katholische Kirche befindet sich in einem massiven Wandel. Im Bistum Münster wird die Zahl der Katholiken von rund 1,8 Millionen im Jahr 2020 auf 1,3 Millionen im Jahr 2040 sinken. Auch im Kreisdekanat Kleve ist die Entwicklung nicht anders. In diesem Zeitraum wird die Zahl von 183.000 auf 141.000 schrumpfen. Noch drastischer ist die Entwicklung bei den Priestern. 2021 waren noch 380 im Bistum tätig, im Jahr 2040 werden es gerade noch etwa 100 sein.

In seinem Schreiben an die Seelsorger und Pfarreien betont Bischof Genn, dass das Ziel der Gründung der Pastoralen Räume darin liege, „zukunfts- und tragfähige Strukturen zu schaffen, in denen Frauen und Männer, freiwillig Engagierte und Hauptberufliche, das Evangelium vor Ort verkünden und leben“ könnten. Er danke allen, die sich am Prozess beteiligt hätten und auch weiter beteiligen: „Ich möchte und kann die in diesem Prozess aufkommenden Fragen nicht alleine beantworten. Das können wir nur miteinander und gemeinsam tun“, sagt er.

Die Entscheidung über die Zuordnungen der 207 Pfarreien im Bistum zu 45 Pastoralen Räumen sei ein wichtiger Schritt, zugleich sei der Prozess damit aber noch lange nicht am Ende. Bischof Genn: „Wir sind mitten im Veränderungsprozess und viele inhaltliche Fragen sind noch offen. Dass dies so ist, müssen wir zum jetzigen Prozesszeitpunkt in Kauf nehmen. Schließlich haben wir uns bewusst für einen breiten Beteiligungsprozess entschieden, in dem Antworten entwickelt werden und nicht vorgegeben werden sollen.“ An der Beantwortung der Fragen arbeiten demnach aktuell rund 140 Personen in 14 Themengruppen aus ganz unterschiedlichen Professionen und mit verschiedenen Perspektiven. Bis Ende des Jahres sollen die Antworten auf viele der derzeit noch offenen Fragen vorliegen.

Mit der territorialen Reform, so schreibt der Bischof weiter, sei ein großer Schritt gegangen worden. „Wichtiger jedoch sind die inhaltlichen Zuordnungen, der innere Kompass, Schritt um Schritt den Weg in eine neue Synodalität der Kirche zu gehen“, betont er. Dabei seien auch bereits in der Vergangenheit wichtige Beschlüsse für das Bistum auf synodale Weise im Diözesanrat getroffen worden. Notwendig sei es, auch künftig den Sendungsauftrag in Welt und Gesellschaft nicht zu vergessen: „Die Sorge um unser gemeinsames Haus, die Schöpfung, die Pflicht, immer die Armen im Blick zu behalten und die Sorge um den Schutz des Lebens am Anfang und am Ende.“

(RP)
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