Erstes Treffen Bürgermeister startet Netzwerk zur ärztlichen Versorgung

EMMERICH · Zusammen mit Peter Hinze wollen niedergelassene Ärzte und Vertreter des Emmericher Spitals mit einer Arbeitsgemeinschaft dem Ärztemangel in der Stadt entgegen wirken.

 Bürgermeister Peter Hinze.

Bürgermeister Peter Hinze.

Foto: Stadt Emmerich/Markus van Offern

(RP) Zum ersten Mal hat sich jetzt eine Arbeitsgemeinschaft zur ärztlichen Versorgung in Emmerich getroffen. Elf niedergelassene Ärztinnen und Ärzte sowie Vertreter des Willibrord-Spitals trafen sich online auf Einladung von Bürgermeister Peter Hinze, um mit ihm über die Situation der ärztlichen Versorgung in der Stadt zu sprechen. „Um zu wissen, wo wir den Hebel ansetzen können, ist es wichtig, mit den lokalen Akteuren des Gesundheitswesens in Kontakt zu kommen – und auch zu bleiben. Es freut mich deshalb, dass Ärzteschaft und Krankenhaus der Einladung gefolgt sind“, bedankte sich Hinze.

Insbesondere die niedergelassenen Hausärztinnen und -ärzte schilderten, dass ihre Praxen aktuell am Limit arbeiten – und das nicht nur wegen der Corona-Pandemie. Ebenso erschwerten Fachkräftemangel und die schwierige Suche nach einer Nachfolge für bestehende Hausarztpraxen die Situation. Ein wenig Hoffnung macht zumindest, dass noch in diesem Jahr eine neue Hausarztpraxis im Medizinischen Zentrum an der Moritz-von-Nassau-Straße eröffnet wird.

Ärzteschaft und Krankenhaus tauschten sich im Rahmen des Arbeitsgruppentreffens intensiv darüber aus, wie künftig Assistenzärzte, die am Emmericher Krankenhaus beschäftigt sind, für eine Tätigkeit als Allgemeinmediziner in der Stadt gewonnen werden können. Außerdem soll der Austausch zwischen Krankenhaus und Arztpraxen intensiviert werden. „Wir müssen allerdings auch konkret darüber nachdenken, wie wir jungen Ärztinnen und Ärzten in Emmerich die Gründung oder Übernahme einer Hausarztpraxis erleichtern. Andere Nachbarkommunen haben bereits konkrete finanzielle Unterstützung geleistet und damit sichergestellt, dass neue Praxen entstehen oder bestehende Praxen renoviert werden konnten. Auch wenn wir als Kommune gar nicht zuständig sind, werden wir allein mit Appellen in Richtung Bundes- und Landesregierung oder Kassenärztliche Vereinigung nicht weiterkommen“, bilanzierte Hinze, der hofft, mit dem Netzwerk Ansätze zu finden, die dem Ärztemangel entgegenwirken.

Die Arbeitsgemeischaft „ärztliche Versorgung“ soll beibehalten und weiterentwickelt werden. Die nächste Sitzung findet im Frühjahr statt. Neben dem Bürgermeister werden die Leiterin der Stabsstelle Integration und Demografie, und Arnfried Barfuß als Koordinator der Arbeitsgemeinschaft daran teilnehmen. Die Gruppe ist offen angelegt. Weitere Akteure des lokalen Gesundheitswesens können sich daran beteiligen.

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