Haffen Großbrand: Karnevalisten vor dem Nichts

Haffen · Der Haffener Karnevalsverein hat alles verloren, was er für die kommende Session braucht. Hilfe dringend gebraucht.

 Stundenlang bekämpften knapp 100 Einsatzkräfte den Großbrand am 24. September.

Stundenlang bekämpften knapp 100 Einsatzkräfte den Großbrand am 24. September.

Foto: Schulmann

Eine Woche lang hielt der Großbrand der Scheune am Doelenweg das Dorf in Atem. Der Brand, bei dem glücklicherweise keine Personen zu Schaden kamen, vernichtete die gesamte Halle und alles darin. Mehrmals mussten die Feuerwehleute ausrücken, um das immer wieder aufflammende Feuer unter Kontrolle zu halten.

Die Leidtragenden sind neben dem Besitzer und dem Mieter des Gebäudes auch die Haffener Karnevalisten. Mit dem Kinderprinzenwagen, dem kultigen „Hexenhaus“ sowie der gesamten Bühnenaufbauten und Dekorationen für den Büttenabend ging die Arbeit der vergangenen Jahre in Flammen auf.

Unter den Feuerwehrleuten, die zum Einsatzort eilten, waren auch drei Mitglieder des Karnevalsvorstandes. Diese mussten mit ansehen, wie die Wagen, die sie für die Kinder- und Tanzgruppen des Vereins in stundenlanger Arbeit gebaut hatten, abbrannten. Schon vor der Entscheidung, die Halle kontrolliert abbrennen zu lassen und das angrenzende Gebäude zu retten, war das Schicksal des Vereinseigentums besiegelt.

„Es war klar, dass da nichts mehr zu retten war“, meinte Martin Sent vom Karnevalsvorstand, der auch hauptberuflich als Feuerwehrmann arbeitet. „Ein kontrolliertes Abbrennen war die einzig richtige Entscheidung“. Brennende Heuballen zu löschen, sei ein nahezu unmögliches Unterfangen.

Der Verein steht vor einem Trümmerhaufen. Der Kinderprinzenwagen, eine riesige Ritterburg, auf der bis zu 25 Kinder Platz fanden, sowie das „Hexenhaus“, das insbesondere bei Vereinsveranstaltungen als Ausschankwagen genutzt wurde, sind Geschichte. Letzteres wäre bereits beim vergangenen Osterfeuer im Frühjahr fast den Flammen zum Opfer gefallen, als diese durch die andauernde Trockenheit außer Kontrolle geraten waren.

Besonderes Pech hatten die Karnevalisten mit ihren neuen Bühnenaubauten für den Büttenabend. Diese waren erst im vergangenen Januar erstellt worden und bis vor wenigen Wochen an der Schützenhalle gelagert. Da dort der Platz auf Dauer nicht ausreichte, wurden diese erst Anfang Juli in die Scheune am Doelenweg gestellt.

Ein neues Kinderpinzenpaar steht bereits in den Startlöchern. Auf das Team rund um Karnevalspräsident Martin Kösters kommen deshalb jetzt viel Arbeit und viele Kosten zu. „Dass unser Kinderprinzenpaar Rosenmontag laufen muss, kommt nicht in Frage“, so Kösters. Einen neuen Wagen zu finden und zu bauen, sei dabei fast das kleinste Problem. „Was uns vor allem fehlt, ist eine Scheune oder Halle mit ausreichend Platz“, weiß der Präsident.

Die Karnevalisten sind deshalb auf die Hilfe von außerhalb angewiesen. „Egal ob Wagen, Material oder nur gute Tipps, uns kann im Moment fast alles helfen“, so Kösters.

Wer in dieser Lage helfen will: Der Verein ist per Mail unter info@hkv1851.de oder telefonisch unter der Rufnummer 02850/9479797 erreichbar.

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