Emmerich My name is I-Dötzchen

Emmerich · Englisch ist eine Weltsprache. An unseren Schulen ist sie verbindlich. Seit einigen Jahren schon in der dritten und vierten Klasse. Ab der kommenden Woche sogar für die Erstklässler.

Ab dem kommenden Schulhalbjahr gilt Englisch als Pflicht schon ab der ersten Klasse. So sollen die Kinder an die Sprache herangeführt werden.

Dabei geht es natürlich nicht um Vokabeln und Grammatik. Schließlich müssen die Kinder erst einmal Lesen und Schreiben lernen. Sie sollen anhand von Liedern, Malbüchern und Geschichten spielerisch die englische Sprache erfahren. 15 Euro gibt dafür die Stadt Emmerich pro Schuljahr und Kinder aus. Vom dem Geld können die Schulen zum Beispiel Bücher oder Malblocks kaufen.

Der Englisch-Unterricht ist an zwei Stunden pro Woche vorgeschrieben. Dafür haben die Lehrer zum Teil Fortbildungen besucht. Wie an der Michael-Grundschule in Praest. Schulleiterin Lisa Braun ist gespannt, wie es wird: "Wir haben mit dem Englisch-Unterricht in der dritten und vierten Klasse bislang positive Erfahrungen gemacht. Die Kinder sind der neuen Sprache gegenüber sehr offen." Was vermutlich auch damit zusammenhängt, dass eine Mutter aus England kommt und den Unterricht dadurch sehr authentisch gestalten kann.

Etwas vorsichtiger ist Birgit van Driel, die die Rheinschule (Gemeinschaftsgrundschule Hinter dem Mühlenberg) leitet. Dort sind auch viele Kinder aus Migranten-Familien, die zum Teil sprachlich gefördert werden müssen. "Da muss man einfach abwarten, wie sich das entwickelt, wenn dann noch Englisch hinzu kommt", sagt die Schulleiterin. "Auf der anderen Seite haben wir auch die Erfahrung gemacht, dass gerade Kinder, die zweisprachig aufwachsen, sehr schnell eine weitere Fremdsprache lernen können."

Für die Schulleiter ist klar, dass sich durch den ausgeweiteten Fremdsprachen-Unterricht in der Grundschule auch der Einstieg in Englisch an den weiterführenden Schulen ändern wird. Schließlich starten die Kinder hier mit deutlich mehr Vorwissen. Wobei allerdings auch der Lernstand der Kinder unterschiedlich sein wird. Allerdings: "Das gibt es doch in allen Fächern", sagt Birgit van Driel. "Die Kinder kommen in allen Fächern nie mit gleichem Wissenstand in die fünfte Klasse."

(RP)
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