Rees Mus und Musik bei der "Stengelte-Nacht"

Rees · Die Halderner "Stengelte-Nacht" am Samstag war auch in diesem Jahr ein voller Erfolg. Das leckere Gemüse erfreute sich großer Beliebtheit, doch längst nicht jeder wusste, worum es sich bei dem grünen Mus handelt. Die Antwort gab schließlich Patrick Kutz, Kochlehrling bei Tepferdt: "Stengelte ist nichts weiter als Stiel und Blatt von Rübe oder Kohl. Schmeckt in etwa wie Wirsing."

Das Gericht hatte im Rheinland eine lange Tradition, bis es mit wachsendem Wohlstand als "Arme-Leute-Essen" in Vergessenheit geriet. Doch seit die Halderner im Jahre 2004 erstmals das "Stengelte-Fest" organisierten, ist das Stielmus-Revival im vollen Gange.

Die "Stengelte-Nacht" fand nun zum vierten Mal statt und verband das Kulinarische mit einem vielfältigem musikalischem Programm: Drehorgelspieler Reinhard Kipp hatte seine große Lochbandsammlung dabei und präsentierte im Gasthof Tepferdt ein abwechslungsreiches Programm, von Reinhard Mey bis zum Kabarett der 20er Jahre. Die Besonderheit dabei: Der gebürtige Raesfelder schwang nicht nur die Kurbel, sondern sang auch zu den Pfeifenklängen.

In der Gasttätte Baumann/Schweer sorgte das Halderner Unterhaltungs-Urgestein Ferdi Hallen mit Keyboard und Plattenteller für flotte Tanzmusik. Die Haldern Pop Bar war erstmalig am Stengelte-Kneipenabend beteiligt und hatte mit dem Niederländer Tim Knol samt Band einen tollen Act zu bieten. Die jungen Musiker präsentierten nachdenkliche Songs im Retrogewand und fesselten das Publikum mit ihrem bodenständigen Charme.

Mit-Organisator Stefan Reichmann lobte die Atmosphäre in den drei Kneipen und hatte noch einige Stengelmus-Anekdoten zu bieten: "Früher haben sich die Reeser und Halderner scherzhaft "Rääße Zicken" und "Stengelmusfreeter" genannt. Wahrscheinlich kommt der Stengelmus-Brauch aber ursrpünglich aus Rees. Nichtsdestrotrotz ziert der Stengelte-Mann unsere Plakate."

(RP)
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