Emmerich Mützen und Söckchen für Neugeborene

Emmerich · Frauen des "Strick-Treffs" übergaben Spende an die Babystation des Emmericher Krankenhauses. Im Willibrord-Spital freut man sich über die Aktion und die gestrickten Sets für den Nachwuchs.

 Die Vertreterinnen des Strick-Treffs übergaben die Stricksachen. Von links: Christel Hansen-Dercks mit Baby Amber, Ulrike Heetlage, Bernadine Hoffmann, Veronika Strelow-Macioszczk, Anna Hoffmann und Schwester Brigitta.

Die Vertreterinnen des Strick-Treffs übergaben die Stricksachen. Von links: Christel Hansen-Dercks mit Baby Amber, Ulrike Heetlage, Bernadine Hoffmann, Veronika Strelow-Macioszczk, Anna Hoffmann und Schwester Brigitta.

Foto: mvo

Die Freude auf der Neugeborenenstation des Emmericher Krankenhauses war groß, als eine Gruppe Frauen am Freitag ein "gestricktes" Geschenk übergab: 43 Sets Mützchen mit den dazu passenden Söckchen und einige einzelne Mützen. "Dafür haben etliche Frauen in den letzten vier Wochen die Nadeln klappern lassen", schmunzelte Ulrike Heetlage aus Kleve, Initiatorin des "Strick-Treffs", bei der Übergabe. Schwester Christel Hansen-Dercks nahm die warmen Mützchen und Socken in farbenfrohen Mustern gerne entgegen. "Das ist eine tolle Aktion. Babys kühlen am Kopf schnell aus und haben auch oft kalte Füßchen. Da kommen die Sachen genau richtig."

Begonnen hat die Aktion mit einem Strickkurs, an dem einige Frauen teilnahmen. Ulrike Heetlage begann dann, Mützen und Socken für Frühchen zu stricken. "Für die Mützchen braucht man nur 64 Maschen, das entspricht der Größe einer Erwachsenensocke", erklärte sie. Und auch die Socken sind "Mini-Format", nicht größer als ein Daumen. Auch die anderen Frauen strickten mit und so hatte man schnell eine stattliche Anzahl zusammen, die dem Klever Antonius-Krankenhaus übergeben wurde.

"Mein eigenes Kind hat die ersten Tage seines Lebens auf der Frühchenstation verbracht". erklärte Ulrike Heetlage, warum sie dieses Projekt einst ins Leben rief. "Für mich persönlich ging es darum, meine Dankbarkeit für die große Hilfe auszudrücken, die ich im Klever Hospital erfahren durfte." Eine Idee, die in ihrem Freundes- und Bekanntenkreis positiv aufgenommen wurde. So fand sie viele Mitstreiter beziehungswesie Mitstrickerinnen, die nicht nur Frühchensachen, sondern auch Babysachen fertigten. In Kleve treffen sich mittlerweile regelmäßig rund 25 bis 30 Frauen im Pfarrheim von Materborn - einige stricken auch zu Hause - so dass schnell ein großer Vorrat entstand. "Wir benutzen dafür natürlich nur qualitativ hohe Baby- oder Sockenwolle, die auch mal eine 60 Grad Wäsche vertragen", erzählte die Initiatorin.

Als der "Mützchenberg" schnell wuchs, überlegten sich die Strick-Frauen, auch die Neugeborenen-Station im Emmericher Willibrord-Spital mit etwas größeren Baby-Sets zu beschenken, weil hier keine Frühchen betreut werden. Im Krankenhaus freute man sich über die Aktion.

Mehrere Frauen waren dabei, als die Sets übergeben wurden. Veronika Strelow-Macioszczyk strickt leidenschaftlich gerne. "Ich muss immer etwas in der Hand haben, wenn ich vor dem Fernseher sitzen", sagte sie. "Ich finde es schön, dass ich damit etwas für den guten Zweck tue." Auch Bernhardine Hoffmann ist seit zwei Jahren dabei. "Meine Tochter Anne war ebenfalls ein Frühchen", sagte sie. Anne selbst, jetzt zwölf Jahre alt, ist auch begeisterte Strickerin und beteiligt sich gerne an der Aktion. "Wir stricken im Team, ich mache die Mützen, Mama die Socken", erzählte sie. Rund eineinhalb Stunden braucht eine geübte Strickerin pro Teil.

Wegen der Hygienevorschriften bekommen die Wöchnerinnen in Emmerich ein Set als Geschenk mit nach Hause. Erste Nutznießerin war die kleine Amber, die Eltern waren von dem bunten Mützchen mit Socken begeistert. Gerne nahmen die fleißigen Handarbeits-Frauen den Wunsch der Schwestern mit, auch kleine Handschuhe zu stricken, damit die Babys sich nicht das Gesicht zerkratzen können.

(RP)
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