Jugendlicher überlebte nur mit Glück im Kreis Borken Vorfall an Neujahr: Polizei setzt Mordkommission ein

Kreis Borken · Am frühen Neujahrsmorgen ist ein Jugendlicher in Gronau niedergestochen worden. Er überlebte nur mit viel Glück. Jetzt ermittelt die Mordkommission.

 Die Polizei sucht nach Zeugen für den Vorfall.

Die Polizei sucht nach Zeugen für den Vorfall.

Foto: dpa/Fabian Strauch

Es sah zunächst nach einer Streitigkeit unter Jugendlichen aus, die es zum Jahreswechsel immer mal wieder gibt. Auf dem Udo-Lindenberg-Platz in Gronau waren zwei Gruppen von Jugendlichen aneinandergeraten. Wie berichtet, war dabei ein Jugendlicher durch Messerstiche verletzt worden.

Jetzt zieht die Geschichte weitere Kreise, wie Vanessa Arlt von der Polizei in Münster berichtet. Der Vorfall ist in der Zuständigkeit von Münster gelandet, weil die Staatsanwaltschaft eine Mordkommission eingerichtet hat.

Nach den bisherigen Ermittlungen soll der 17-Jährige mit vier weiteren Jugendlichen in Streit geraten sein. Im weiteren Verlauf sollen dann zunächst zwei von ihnen, später auch das gesamte Quartett, den 17-Jährigen mit Schlägen und Tritten angegriffen haben. Der Jugendliche wurde durch die Attacke schwer verletzt.

Er selbst habe erst gar nicht gemerkt, dass auf ihn eingestochen wurde. Der Notarzt hatte die Wunden entdeckt. Die behandelnden Ärzte stellten zwei Stichverletzungen im oberen Rücken sowie eine Stichverletzung an der rechten Körperseite im Bereich des Rippenbogens bei dem Jugendlichen fest. „Bei der Art der Verletzung hing es nur vom Zufall ab, dass das Opfer nicht verstorben ist“, erläutert der Leiter der Mordkommission, Kriminalhauptkommissar Thomas Masthoff. „Wir ermitteln nun wegen des Verdachts des versuchten Totschlags gegen die Tatverdächtigen.“

Die Hintergründe der Tat sind noch offen. Der Jugendliche sei mit weiteren Freunden unterwegs gewesen. Gegen 6.45 Uhr hielten sie sich auf dem Platz in der Nähe des Rock- und Popmuseums auf. Zu der Zeit wurde der 17-Jährige nur noch von einem Freund begleitet, berichtet Arlt. Die Gruppe sei auf das Duo zugegangen und dann hätten die gezielten Attacken gegen den 17-Jährigen begonnen. Nach dem Vorfall flüchteten die Angreifer, von ihnen fehlt jede Spur. Offen ist auch, was die Ursache für den brutalen Übergriff war.

Die Jugendlichen werden wie folgt beschrieben: alle sind circa 17 Jahre alt und etwa 1,80 Meter groß. Zwei von ihnen haben einen dunklen Teint. Einer hatte einen Drei-Tage-Bart, trug Jeans, eine karierte Jacke und weiße Schuhe. Ein weiterer hatte mittellanges, dunkles, lockiges Haar, er trug einen blauen Pullover.

(zel)
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