Emmerich Monumentale Klangeffekte

Emmerich · Unter der Leitung von Stefan Burs glänzte der "Chor der Klever Stimmen" mit der Carmina Burana zum Stadtjubiläum.

 250 Musiker und Sänger sorgten für ein gewaltiges Klangerlebnis in der Stadthalle Kleve.

250 Musiker und Sänger sorgten für ein gewaltiges Klangerlebnis in der Stadthalle Kleve.

Foto: Markus van Offern

Zur Aufführung der Carmina Burana von Carl Orff bildete die Städtische Singgemeinde Kleve mit dem Chor der Eltener Stiftskirchenkonzerte (Einstudierung: Theo Römer), der Chorgemeinschaft St. Christophorus Emmerich, mit Mitgliedern von Klever Chören, nichtorganisierten Sängerinnen und Sängern sowie Schul- und Kinderchören aus Kleve, Goch und Emmerich den "Chor der Klever Stimmen". Den Orchesterpart übernahm die in Kleve gut bekannte Camerata Louis Spohr, der Klavierpart war mit Annette Reifig und Jana Joeken kompetent besetzt. Das Konzert begann mit dem Satz "Jupiter" aus der Orchestersuite "The Planets" des englischen Komponisten Gustav Holst.

Dieses Werk hätte - mit seinen monumentalen Klangeffekten - durchaus auch als Filmmusik bei "Star Wars" dienen können. Das Orchester präsentierte sich vom ersten Augenblick an - und das galt für den gesamten Abend - aufmerksam musizierend, mit strahlendem Blech, intonationssicheren Streichern und präziser Perkussion. Es folgten Grußworte des Vorsitzenden der Singgemeinde, Piet Boomsma, und der Bürgermeisterin Sonja Northing. Dann dieses gewaltige Werk, die Carmina Burana.

Wo fängt man an und wo hört man auf? Chor und Orchester stehen vor gewaltigen Anforderungen: Es "wimmelt" von Taktwechseln, die Choristen singen in einer uns heute "fremden" Sprachwelt, sehr oft in hohen und "höchsten" Höhen. Die Camerata Louis Spohr und die beiden Pianistinnen Annette Reifig und Jana Joeken boten das tragende Fundament für den "Chor der Klever Stimmen". Besondere Erwähnung beim Chor verdienen der Sopran 1, der sich - wie im "floret silva" - intonationssicher in den "Höhen" zeigte sowie der Männerchor, der sich im "in taberna quando sumus" als textsicher und rhythmisch präzise erwies. Eine schöne klangliche Erweiterung erhielt die Aufführung durch die Mitwirkung der Schul- und Kinderchöre.

Und dann die Solisten: Sopranistin Anna Pehlken intonierte das hohe D im "Dulcissime" mit größter Präzision, Bassist Jens Hamann überzeugte besonders als "angetrunkener" Zecher im "ego sum abbas" und Tenor Joaquín Asiáin glänzte als "gebratener" Schwan mit Vollstimme in den allerhöchsten Lagen. Ein Vergnügen! Einen besonderen Akzent erfuhr die Aufführung durch die Videokunst der Media Computing Gruppe der Hochschule Rhein-Waal.

Die Zuhörer bedachten die Studentengruppe (Projektleiter Ido Iurgel), die unter anderem die Bewegungen der Tänzerin Ying-chi Chen live in digitale Bilder auf die Leinwand über dem Chor "übersetzte", mit großem Applaus. Größter Respekt und Anerkennung dem künstlerischen Leiter des Projektes, Kantor Stefan Burs, der die mehr als 250 Mitwirkenden sicher und souverän durch das Konzert führte. Eine Herkulesaufgabe! Stehender Beifall des begeisterten Publikums in der Klever Stadthalle. Ein besonderes Geschenk zum Stadtjubiläum!

(RP)
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