Rees Mit neuer Technik in die neue Saison

Rees · In den beiden Fähren musste Heinz Hell jetzt ein neues System einbauen, das es ermöglicht, über GPS-Ortung ständig den Standort der Boote zu bestimmen. Am Sonntag starten "Inseltreue" und "Rääße Pöntje" in die Saison.

Eigentlich wollte Heinz Hell diesmal viel früher in die Saison starten. "Am 14. März war Superwetter, da wäre ich am liebsten schon gefahren, aber ich musste noch auf ein Teil warten", berichtet der Fährmann aus Grieth. Das "Teil", von dem Hell spricht, ist ein neues modernes Gerät zur GPS-Ortung. Eine Anlage, die seit dem 1. Dezember für alle berufstätigen Schiffe vorgeschrieben ist. So ist immer zu erkennen, wo sich genau die Boote gerade aufhalten. Wie sinnvoll so etwas für eine Fähre ist, die nur zwischen zwei Ufern pendelt, ist die Frage. "Aber das ist nun einmal Vorschrift", sagt Hell achselzuckend. Für ihn bedeutet die Neuregelung vor allem erst einmal eine zusätzliche Investition. 5 000 Euro kosten die Geräte, die er in "Inseltreue" und "Rääße Pöntje" einbaute.

AIS heißt das neue System (Automatic Identification System / Automatisches Identifikationssystem) und bezeichnet ein Funksystem, das durch den Austausch von Navigations- und anderen Schiffsdaten die Sicherheit und die Steuerung des Schiffsverkehrs verbessern soll.

Jetzt laufen die letzten Arbeiten an den beiden Schiffen, sie werden noch frisch gestrichen, dann können sie am Sonntag starten. Pünktlich zum traditionellen Saisonauftakt am Palmsonntag sind die Fähren einsatzbereit. Um Punkt 10 Uhr setzt das Rääße Pöntje erstmals in 2015 von Reeserschanz zur Reeser Promenade über. Hell hat schon ganz genaue Vorstellungen vom Auftakt: "20 Grad und Sonnenschein und zum Start gleich ein ganzer Tross Radler", sagt er lachend.

Zum Strahlen war ihm dagegen in der letzen Saison oft genug gar nicht zu Mute. "So wie der Sommer war die Saison", lautet sein Fazit. Aus seiner Sicht hätte beides ruhig besser verlaufen können. "Über das ganze Jahr hin gab es immer wieder Regentage, die wir so gar nicht gebrauchen konnten", sagt Hell.

Das "Rääße Pöntje" geht jetzt in seine 20. Saison. 1996 war die Fähre gestartet, die "Inseltreue" bereits vier Jahre früher. Sie verkehrt zwischen Grieth und Grietherort.

Beide Boote fahren bis Oktober mittwochs, freitags, samstags, sonntags und feiertags von 10 bis 19 Uhr, weitere Termine nach vorheriger Absprache (im Oktober fährt die Fähre wegen der frühen Dämmerung nur bis 18 Uhr). Während der NRW-Sommerferien fahren "Rääße Pöntje" und "Inseltreue" an allen Tagen außer montags.

Gewöhnt hat sich Hell inzwischen an die neue Situation an der Flutmulde. Für die Fähre ist der Anlegebereich gegenüber extra so geplant worden, dass der Fährmann immer die direkte Sichtverbindung zur Reeser Promenade hat. So kann er erkennen, ob dort Fahrgäste warten. Auf "Gut Glück" zwischen den Ufern zu pendeln, wäre zu aufwändig. "Hier bei der Flutmulde ist für uns alles optimal gelaufen. Die Zusammenarbeit mit dem Wasser- und Schifffahrtsamt hat sehr gut funktioniert", sagt er. Für eine gute Saison fehlt jetzt eigentlich nur noch eines: "Ein toller Sommer." Denn wie gesagt: Wie der Sommer war, so war dann auch die Saison.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort