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Emmerich "Mister Kolping": Karl Kaster ist am Freitag gestorben

Emmerich · Der 86-Jährige gab über Jahrzehnte hinweg mit einem Ausbildungsangebot Jugendlichen eine neue Chance.

 Karl Kaster im Jahr 2004 bei seiner Verabschiedung von der Kolping-Werkstatt, die er mehrere Jahrzehnte geleitet hatte.

Karl Kaster im Jahr 2004 bei seiner Verabschiedung von der Kolping-Werkstatt, die er mehrere Jahrzehnte geleitet hatte.

Foto: Kds

Der Name Karl Kaster ist in Emmerich ein Begriff. Unzählige Jugendliche ohne Schulabschluss sind durch "seine" Ausbildung bei der Kolpingfamilie gegangen und bekamen so eine bessere Chance für den Start in den Beruf – von den 60er Jahren bis ins neue Jahrtausend hinein. Kein Wunder, dass Karl Kaster auch "Mister Kolping" genannt wurde. Am späten Freitagabend ist er gestorben. Kurz vor seinem 87. Geburtstag.

Adolph Kolpings Satz, "Helft eine bessere Zukunft zu schaffen, indem ihr sie erziehen helft", war für Karl Kaster Maxime. 1962 bot er benachteiligten Jugendlichen Abendschweißkurse im Kolpinghaus in der Ölstraße an, ab 1971 gab es die Vollausbildung zum Schlosser. Mit persönlichem Risiko wagte Kaster sich an ein Zukunftsprojekt, das von Erfolg gekrönt war – die Lehrwerkstatt am Groendahlschen Weg, die 1984 eröffnet wurde.

Spuren der Kolpingwerkstatt finden sich in ganz Emmerich: der Kandelaber am Rathaus, der Nikolausbrunnen, Taufbrunnen an der Heilig-Geist- und Martinikirche, der Kronleuchter im Schützenhaus Kapaunenberg und viele Spielgeräte in Kindergärten und auf öffentlichen Spielplätzen stammten vom Groendahlschen Weg oder wurden dort repariert.

Bis zum Jahr 2004 war Kaster in der Kolpingwerkstatt aktiv, bei seiner Verabschiedung war er 78 Jahre alt. Zu diesem Zeitpunkt konnten sich Jugendliche bei Kolping in den Bereichen Holz, Elektro und Metall ausbilden lassen. Um dieses Lebenswerk fortführen zu können, wurde eigens ein Verein gegründet. Das Kolping-Bildungswerk sicherte den Fortbestand der Ausbildungsstätte.

Für sein nachhaltiges, ehrenamtliches Engagement bekam der gelernte Schlossermeister im Jahr 2001 den "Fährmann" des Bürgervereins verliehen. "Die Kolpingwerkstatt – das ist Karl Kaster", sagte seinerzeit der damalige Bürgermeister Horst Boch.

Die Beisetzung Karl Kasters findet am Donnerstag um 10 Uhr auf dem Emmericher Friedhof statt. Im Anschluss ist die Trauerfeier in der St.-Martini-Kirche.

(bal)
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