Emmerich Messerstecherei: Polizei schweigt zum Motiv

Emmerich · Warum schweigt die Polizei? Gibt es etwas, das die Öffentlichkeit nicht wissen darf?

Messerstecherei in Emmerich
Foto: dpa/Silas Stein

Warum schlagen und stechen zwei Männer mitten in der Nacht aufeinander ein? Die Polizei kennt nach der aufsehenerregenden Tat in der Emmericher Innenstadt zwar den Grund, will ihn aber nicht nennen. „Das hat einen persönlichen Hintergrund“, hieß es am Mittwoch bei der Pressestelle der Polizei in Kleve. Die Männer würden sich kennen. Details nenne man aber nicht.

Das Schweigen scheint nicht zufällig zu sein. Am Tag zuvor hatte die Polizei auch keine weiteren Angaben zu den  Männern machen wollen, die sich am Montag gegen 23.30 Uhr auf der Kaßstraße gegenseitig schwer verletzt hatten. Es handle sich um Emmericher, hieß es lediglich. Anfragen zur Nationalität wurden nicht beantwortet.

Worum geht es?

Die Polizei war Montag gegen 23.30 Uhr durch einen der Beteiligten, einen 33 Jahre alten Mann, alarmiert worden, der behauptete, mit einem Stuhlbein geschlagen worden zu sein. Was er zu diesem Zeitpunkt verschwieg: Er selbst hatte zuvor seinen Gegner mit mehreren Messerstichen auf der Straße schwer verletzt.

In der Kaßstraße trafen die Beamten auf den Messerstecher. Sie brachten ihn ins Krankenhaus. Von dem zweiten Mann fand sich keine Spur, denn dieser hatte sich mit mehreren Stichverletzungen nach Hause begeben. Dort erwartete ihn eine Frau, die er um Verbandsmaterial bat. Als diese sah, um welche Verletzungen es sich da handelte, rief sie den Krankenwagen. Der kam auch rasch, so dass der Mann gegen Mitternacht mit mehreren Messerstichen ebenfalls in das Krankenhaus gebracht wurde, wo er versorgt wurde.

Klar, dass im Krankenhaus bei der Versorgung von Stichwunden die Alarmglocken schrillen. Und so riefen die Ärzte die Polizei an. Den Beamten war sofort klar, dass es sich bei dem 35-jährigen Verletzten aus Emmerich um den anderen Beteiligten der Auseinandersetzung handelte. Worauf die Polizei dem zweiten Mann im Krankenhaus noch mal einen Besuch abstatteten. Dieser gab dann auch zu, mit einem Anglermesser zugestochen zu haben. Es befinde sich in seiner Wohnung. Dort holte die Polizei es schließlich ab.

Mit wie vielen Stichen der Mann verletzt worden ist, wollte die Polizei am Mittwoch übrigens auch nicht mitteilen. Es sei ja nicht lebensgefährlich gewesen.

(hg)
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