Unterstützung für Risikogruppen im Alltag Mehr Helfer als Hilfesuchende

Die Resonanz auf die Helferbörse der Stadt ist groß. Viele erklären sich bereit, Risikogruppen zu unterstützen. Das Rathaus appelliert an Betroffene das Angebot stärker in Anspruch zu nehmen.

 Stadtsprecher Jörn Franken appelliert an Risikogruppen, das Angebot auch in Anspruch zu nehmen.

Stadtsprecher Jörn Franken appelliert an Risikogruppen, das Angebot auch in Anspruch zu nehmen.

Foto: Michael Scholten

Wenn es darum geht, anderen zu helfen, ist auf Rees und die Ortsteile Verlass. Gerade mal etwas mehr als zwei Wochen ist es her, dass die Reeser Stadtverwaltung auf Anregung von Helmut Wesser (Grüne) eine Helferbörse ins Leben gerufen hat, um Risikogruppen in Zeiten von Corona zu unterstützen. Gut 65 Menschen aus ganz Rees haben sich inzwischen dazu bereit erklärt, hier zu helfen. „Diese Resonanz ist überwältigend“, freut sich Stadtsprecher Jörn Franken.

Wie berichtet, zielt die Aktion unter dem Motto „Engagiert in Rees“ insbesondere auf Jugendliche und junge Erwachsene sowie auf Bürgerinnen und Bürger der Stadt Rees ab, die einer Risikogruppe, also insbesondere Seniorinnen und Senioren, helfen wollen. Ziel dieses Hilfsangebotes ist es, Menschen der Risikogruppe zu ermöglichen, ihren Alltag auch weiterhin so gut wie möglich gestalten zu können, ohne das Haus verlassen zu müssen. Die nötigsten Dinge sollen darüber abgewickelt werden. Zu übernehmende Aufgaben können sein: Einkaufshilfe, Erledigung von wichtigen Wegen, Apothekenbesorgungen, Haustiere ausführen und ähnliches.

Während die Reaktion auf das Angebot zu helfen in Rees groß ist, könnte die auf das Angebot die Hilfe auch in Anspruch zu nehmen nach Einschätzung der Stadt größer sein. Bislang kämen die meisten Helfer vor allem bei Essen auf Rädern zum Einsatz, weil viele der Fahrer, die für die Einrichtung der Caritas unterwegs sind, aufgrund ihres Alters selbst zur Risikogruppe gehören. Bei den Angeboten wie Besorgungen sei die Nachfrage bislang noch sehr zögerlich. „Wir wollen die Helferbörse deshalb auch noch einmal stärker bekannt machen und Flyer in den Gebieten auslegen, in denen vorwiegend ältere Menschen wohnen“, sagt Franken.

Er appelliert daran, die Hilfe auch in Anspruch zu nehmen, wenn man zur Risikogruppe gehört. Nach wie vor gelte der Grundsatz: so wenige Wege wie möglich zu gehen und Kontakte zu vermeiden, um sich nicht unnötigerweise Gefahren auszusetzen und sich anzustecken.

Und so funktioniert das Angebot: Unter engagiert@stadt-rees.de oder unter der Rufnummer 02851 51750 können sich sowohl Helferinnen und Helfer melden als auch Menschen, die Hilfe benötigen. Um die Verbreitung des Virus zu minimieren, soll auf diesem Wege die Vermittlung von Hilfen bestmöglich vorbereitet und organisiert werden.  Die Vermittlung erfolgt daher zentral durch die Büchereimitarbeiterin  Ninja Meininghaus. Mit ihrer Kollegin Claudia Breuer ist jetzt eine zweite Ansprechpartnerin für das Projekt hinzugekommen. Sie  stellt klar: „Natürlich dürfen Seniorinnen und Senioren nach wie vor ihren Spaziergang an der frischen Luft machen.“ Es gehe nur darum, dass diese Menschen die Ladenlokale nicht betreten sollten, um sich nicht unnötig in Gefahr zu begeben. „Die Hilfe ist da, sie muss jetzt nur auch abgerufen werden“, wirbt Claudia Breuer für das städtische Angebot.

Sollte die Kontaktaufnahme per E-Mail erfolgen, sind folgende Angaben notwendig: Welche Hilfe wird benötigt? / Welche Arbeit soll ehrenamtlich übernommen werden? - Wie lautet die Anschrift? (Angabe einer Telefonnummer) / In welchem Umkreis kann Hilfe geleistet werden?

Info: Besuchen Sie auch die neue Plattform der Rheinischen Post unter www.rp-gemeinsamstark.de. Auf dieser Plattform wollen wir Helfer und Hilfsbedürftige zusammenführen, beispielsweise für den Einkauf für einen älteren Nachbarn oder das Hilfspaket für Obdachlose. Gleichzeitig wollen wir einen Marktplatz für Dienstleistungsunternehmen aus Handel, Handwerk und Gastronomie schaffen, die durch die Krise in Not geraten sind." (Link: https://www.rp-gemeinsamstark.de/)

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