Emmerich Mehr Grün für Emmerich

Emmerich · Hilde und Dr. Helmut Husung sind verstimmt: Ihr Vorschlag für Blumenampeln und Geraniensäulen soll laut Stadt am Geld scheitern. Sie redet von 20 000 Euro. Das Ehepaar nur von 8000 Euro. Rechnet die Stadt den Antrag kaputt?

Der Beschlussvorschlag für die morgige Sitzung des Betriebsausschusses der Kommunalbetriebe Emmerich (KBE) ist klar formuliert. "Der Ausschuss beschließt, dass die Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahme im Rahmen des zur Verfügung stehenden Budgets 2010 nicht möglich ist." Heißt: Für etwas mehr Grün in Emmerichs Innenstadt soll kein Geld vorhanden sein.

Erst verwiesen, dann abgelehnt ?

Ein Beschlussvorschlag, der Hilde und Dr. Helmut Husung auf die Palme bringt. Denn die beiden Emmericher hatten einen Antrag für mehr Grün in der Innenstadt an den Rat gestellt. Dieser wurde an den Fachausschuss verwiesen, wo er nun abgelehnt werden soll. Wenn es nach der Stadt geht. Schließlich kann die Politik auch ganz anders entscheiden.

Und darauf hoffen die Husungs. "Wenn eine Million Euro für die Umgestaltung des Rheinparks vorhanden ist, müssen doch auch ein paar tausend Euro für Blumenampeln und Geranien drin sein", so Hilde Husung.

Um ihr Anliegen, das von der Bevölkerung gut aufgenommen worden sei, durchzuboxen, holen sich die Husungs Verstärkung von den Grünen. Folgerichtig hat Fraktionsvorsitzende Sabine Siebers einen entsprechenden Antrag an den Ausschuss gestellt. Darin heißt es: "Für die Bepflanzung der Innenstadt sollen Mittel in Höhe von 8000 Euro bereitgestellt werden." Denn die Grünen haben laut des vorliegenden Papiers die Vermutung, dass die Stadt den Antrags der Bürger "kaputt rechnen" will.

In der Vorlage ist von Anschaffungs- und Pflegekosten für 28 Geraniensäulen und Blumenampeln die Rede. Was mit 20 000 Euro zu Buche schlage. Geld, das die Stadt laut Vorlage aber nicht hat.

8000-Euro-Variante

Jetzt hoffen Hilde und Helmut Husung auf die "kleine Lösung", die "8000-Euro-Variante". Sie umfasst laut Kalkulation der Grünen zehn Geraniensäulen und zehn bis 20 Laternenampeln, die auf den Märkten sowie Steinstraße, Stadtplatte und auf dem Nonnenplatz verteilt werden sollten.

Was den beiden sauer aufstößt: "Nach unserem Antrag hatten wir eigentlich erwartet, dass mal jemand aus dem Rathaus mit uns spricht, uns nach unseren Vorstellungen fragt", so Hilde Husung. "Denn in einer solchen Größenordnung wie im Rathaus haben wir doch gar nicht gedacht", fügt ihr Mann hinzu, der ebenfalls zumindest mit einem Anruf gerechnet hat.

Als Beispiel für eine erfolgreiche Begrünung führt das Ehepaar Goch, Kevelaer oder Xanten an, die ihre Innenstädte längst mit Blumenschmuck verschönert hätten. "Außerdem ließen sich vielleicht Pflegepatenschaften finden, die die Folgekosten für die Stadt gering halten", so die beiden weiter.

Ein Beispiel, das in anderen Städten längst praktiziert wird.

(Kommentar)

(RP)
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