Isselburg "Maya" darf jetzt auch nach draußen

Isselburg · Die neue Braunbär-Dame im Biotop-Wildpark Anholter Schweiz lernt jetzt langsam ihre Umgebung kennen.

Isselburg: "Maya" darf jetzt auch nach draußen
Foto: van Offern, Markus (mvo)

Für Braunbärin Maya war es der erste Erkundungsgang in die Natur. Bisher hatte die Bärin, die im August aus Litauen in den Anholter Bärenpark kam, nur ihren Käfig kennen gelernt. Jetzt durfte sie zum ersten Mal nach draußen in das Außengehege. Nur ganz vorsichtig steckte sie die Nase aus dem Käfig. Vier Braunbären und sechs Kragenbären wohnen mittlerweile im Biotopwildpark "Anholter Schweiz". Teilweise wurden sie aus schlimmen Verhältnissen herausgeholt und erleben hier zum ersten Mal eine artgerechte Haltung. So wie Maya.

"Sie lebte in einem Betonkäfig vor einem Restaurant an einer Hauptverkehrsstraße in Litauen," schildert Evelyn Vos-Kramer, Schatzmeisterin der International Bear Federation Deutschland, die sich für misshandelte Tiere einsetzt. "Dem Restaurantbesitzer gehörte die Bärin. Er ließ sie von seinen Gästen mit Kuchen, Eis und Cola füttern." Als der Besitzer krank wurde und sich nicht mehr um das Tier kümmern konnte, bat der Tierschutz in Litauen weltweit um Hilfe.

Die International Bear Federation Deutschland sorgte dafür, dass die Bärin Maya nach Anholt kam. Um seine Aufgaben bewerkstelligen zu können, ist der Verein auf Spenden angewiesen. Und so freute sich Evelyn Vos-Kramer, als die Bärenfreunde aus Senden am Ostersonntag zu Besuch kamen, um einen Scheck in Höhe von 550 Euro zu übergeben. "Wir sind eine Gruppe von sieben Frauen, die sich regelmäßig zum Teddybären-Nähen und Quatschen treffen", erklärte Clubmitglied Sabine Hohmann. "Das Geld ist der Erlös einer Tombola." Seit 2009 organisieren die Bärenfreunde am letzten Wochenende im September den "Anholter Teddy-Bären-Herbst" unter dem Motto "Teddys helfen Bären".

Neben dem Verkauf ihrer selbst gemachten Teddys gibt es auch immer eine gut bestückte Verlosung. Außerdem spendete Elke Baer-Leindecker noch 100 Euro aus dem Verkauf von Kalendern und Marita Wenner gab noch 25 Euro dazu.

Anschließend ging es zu Maya, die einige Zeit brauchte, bis sie einen Schritt aus ihrem Käfig machte. Zuerst hatte Tierpfleger Norbert Höchsmann die Bärin Bensi reingeholt, weil Maya bisher noch keinen Kontakt zu den anderen Bären hatte und man kein Risiko eingehen wollte. Mit Rufen und Äpfeln versuchte der Tierpfleger, die 26-jährige Bärendame herauszulocken. Aber erst, als die vielen Zuschauer sich zurückzogen, traute sich Maya aus ihrem Käfig und sah sich die neue Umgebung an.

(moha)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort