Telefonnetz Telefon- und Internetausfall nach Glasfaserarbeiten
MEHR/HAFFEN/REES · Beim Verlegen von Glasfaser sind Leitungen in Mehr beschädigt worden. Seit anderthalb Wochen haben Betroffene kein Telefon und Internet. Zum Teil ist auch das Mobilfunknetz betroffen.
Bereits seit dem 12. September müssen etliche Bürger in Mehr und Haffen, aber offenbar auch in Teilen von Rees unfreiwillig auf ihr Festnetztelefon und ihr Internet verzichten. Hintergrund ist eine Störung, die an der Heresbachstraße in Mehr aufgetreten ist.
Pikanterweise ist das Problem ausgerechnet bei einem Vorhaben entstanden, das eigentlich zur Verbesserung der Netzversorgung beitragen soll. Denn bei Arbeiten, die die so genannten weißen Flecken beheben sollen, hat ein Subunternehmen der Deutschen Glasfaser Leitungen von Westnetz beschädigt. Und das hat auch Auswirkungen auf Telefonie und Internet und betrifft sogar teilweise auch die Funkmasten fürs Handynetz. Die Zahl der betroffenen Anschlüsse lässt sich nur schwer beziffern, da die Kunden ihre Verträge bei unterschiedlichen Anbietern abgeschlossen haben. Allerdings soll die Zahl allein bei „1&1“ bei über 100 liegen. Betroffen sind aber auch Kunden von O2, Vodafone oder der Telekom.
Die Heresbachstraße ist bereits seit dem 15. September gesperrt, damit Techniker den Schaden reparieren können. Nach Angaben der Telekom sollte die Störung Ende der Woche behoben sein, nun dauert es aber doch länger. Die Telekom ist auf Fehlersuche: „Da unsere Kunden in den einzelnen Ortsteilen über verschiedene Erdkabel (Verzweigerkabel, Hauptkabel oder Querkabel) an unser Netz angebunden sind, müssen alle Kabellinien einzeln geprüft und eine mögliche Fehlerstelle eingegrenzt werden. Die Fehlerstelle muss zur Reparatur des Kabels freigelegt werden“, erläutert eine Telekom-Sprecherin.
Einige Anbieter wie „1 & 1“ haben bereits reagiert und ihren Kunden Sticks und erweiterte Datenvolumen zur Verfügung, damit sie über das Smartphone ins Internet gelangen. Doch nicht überall funktioniert das auch.
Nach Angaben der Deutschen Glasfaser kann es bei der Verlegung der Glasfaserkabel immer wieder einmal vorkommen, dass bereits verlegte Leitungen „angebohrt“ werden. „Meistens liegt es daran, dass diese Leitungen in den entstprechenden Unterlagen falsch eingezeichnet sind, beziehungsweise nicht dort verlegt wurden, wo sie eigentlich sein sollten“, so ein Sprecher der Deutschen Glasfaser. Bei Telekommunikationskabeln dürfte das – der Theorie zufolge – eigentlich gar nicht passieren. Denn Kupferkabel werden in der Regel in einer Tiefe von 60 Zentimetern verlegt, Glasfaserkabel gehen nur 40 Zentimeter in den Boden.
Kommt es dennoch zu einem Schaden, gilt das Verursacherprinzip. Das zuständige Unternehmen muss dafür haften, darf aber selbst an dem Netz keine Reparaturarbeiten vornehmen, weil es nicht in seinem Eigentum ist.
Auch in Mehr soll der Grund für den Vorfall in einer fehlenden Dokumentation der Leitung gelegen haben. Bis Mitte nächster Woche soll der Schaden behoben sein, hieß es jetzt.