Lehrstellenarena Lehrstellenbörse „Job 4 U?“ als Open Air

REES · Am 15. März informieren 50 Firmen und Betriebe auf dem Schotterparkplatz am Westring über ihre Ausbildungsmöglichkeiten für Berufseinsteiger. Wegen Corona wird die Lehrstellenarena zur Freiluftveranstaltung.

 Bürgermeister Christoph Gerwers (links) und Frank Ali vom Wirtschaftsforum Rees sowie Sandra Kimm-Hamacher und Heinz Streuff von der Wirtschaftsförderung laden zur 20. Jobbörse ein.

Bürgermeister Christoph Gerwers (links) und Frank Ali vom Wirtschaftsforum Rees sowie Sandra Kimm-Hamacher und Heinz Streuff von der Wirtschaftsförderung laden zur 20. Jobbörse ein.

Foto: Michael Scholten

Eine alte Theater-Weisheit lehrt: Wenn die Generalprobe in die Hose geht, läuft bei der Premiere alles super. Darauf hoffen auch die Organisatoren der Lehrstellenbörse „Job4U?“, die ursprünglich zum Pressetermin auf den Schotterplatz am Westring geladen hatten. Wegen anhaltend schlechten Wetters wurde der Termin kurzfristig ins Rathaus verlegt. „Wenn es heute regnet und stürmt, haben wir bei der Börse sicher Sonnenschein und 20 Grad Celsius“, zeigte sich Bürgermeister Christoph Gerwers optimistisch.

Eine „trockene“ Veranstaltung soll die Ausbildungsbörse am Dienstag, 15. März, aber trotzdem nicht werden. Dafür sorgen die Informationsstände von 50 Ausstellern und ein großes Rahmenprogramm. Bis 2020 fand „Job4U?“ im Bürgerhaus statt, dann kam Corona und ließ die Börse, die vom direkten Kontakt zwischen Schülern und ihren möglichen Arbeitgebern lebt, zu einem Online-Angebot schrumpfen. „Auch 2022 müssen wir das Bürgerhaus wegen der pandemischen Lage als Veranstaltungsort ausschließen“, erklärt die Reeser Wirtschaftsförderin Sandra Kimm-Hamacher.

Deshalb wird die Veranstaltung in diesem Jahr zum Open-Air-Event, während die Stadt den Schotterparkplatz am Westring zum „Festivalgelände“ ausruft. Von 13 bis 17 Uhr wird ein Hauch von „Wetten, dass..?“ über dem Westring schweben, weil die Aussteller mit Firmenfahrzeugen, Lastwagen und sogar Mobilbaggern anrücken werden und sich nicht – wie sonst im Bürgerhaus – auf einen Infostand beschränken müssen.

Die frühe Anfangszeit um 13 Uhr wurde bewusst gewählt: So können die Schülerinnen und Schüler direkt nach Unterrichtsende vom Schulzentrum zur Lehrstellenbörse laufen. Das Angebot richtet sich vornehmlich an die neunten und zehnten Klassen sowie an die höheren Jahrgänge des Gymnasiums. Auch Mütter und Väter sind wieder eingeladen, ihre Kinder zu begleiten. „Es wäre schön, wenn die Eltern sich an diesem Tag Zeit und gegebenenfalls frei nehmen“, sagt Sandra Kimm-Hamacher.  

Einlasskontrollen und Zugangsbeschränkungen wird es nach aktuellem Stand nicht geben. Das Ordnungsamt gibt aber das Tragen von medizinischen Masken vor. Bürgermeister Christoph Gerwers betont, dass sich die Veranstaltung ausdrücklich auch an ein Publikum richtet, das nicht in Rees zur Schule geht. „Immerhin kommen auch drei Viertel der Aussteller aus Nachbarkommunen“, ergänzt der Wirtschaftsförderer Heinz Streuff.

41 Unternehmen haben sich bereits angemeldet, 50 sollen es bis Mitte März noch werden. Erstmals dabei sind unter anderem die Heizungs- und Sanitärfirma Neustifter, die 2020 von Duisburg ins Reeser Gewerbegebiet umgezogen ist, und das Baugeschäft André Venes.

Während an den Ständen der Aussteller intensive Einzelgespräche geführt werden können, werden Frank Ali, Vorstandsmitglied des Wirtschaftsforums Rees, und Stadtsprecher Jörn Franken die Chefs und Ausbildungsleiter auf einer zentralen Bühne vor größerem Publikum interviewen.

Das Wirtschaftsforum bietet auch schon vor der eigentlichen Job-Börse Tipps für künftige Berufseinsteiger. Auf der Internetseite www.wifo-rees.de können Ratschläge für ein optimales Bewerbungsanschreiben und für den richtigen Lebenslauf abgerufen werden.

Für das Catering, insbesondere heiße Getränke, werden am 15. März übrigens die angehenden Abiturienten des Gymnasiums Aspel sorgen. Da Corona ihnen jede Gelegenheit nimmt, durch Vor-Abi-Feten Geld für die Feierlichkeiten zum Abitur einzunehmen, gibt ihnen die Stadt Rees die Gelegenheit, im Rahmen der „Job4U?“-Börse die Abi-Kasse aufzufüllen.

Da der Schotterparkplatz am Westring durch die Stände und Fahrzeuge der Aussteller bereits ausgelastet ist, werden auswärtigen Besucher gebeten, die Parkplätze im Innenstadtbereich oder am Skulpturenpark zu nutzen. Bei schlechtem Wetter, bedauern die Veranstalter, wird die Börse abgesagt werden müssen, weil Ausweichmöglichkeiten wie das Pädagogische Zentrum oder das Bürgerhaus nicht genügend Platz für alle Aussteller und Besucher bieten.  

Übrigens: Fragt man die Veranstalter der „Job4U?“ nach ihren ursprünglichen Berufswünschen, kommen überraschende Antworten: Wirtschaftsförderin Sandra Kimm-Hamacher wollte Ägyptologin werden, ihr Kollege Heinz Streuff strebte eine Banklehre an. Bürgermeister Christoph Gerwers träumte von einer Sportreporter-Karriere, Stadtsprecher Jörn Franken wollte Tischtennis-Profi werden. Frank Ali vom Wirtschaftsforum Rees war dagegen „ziellos“ und strebte „irgendwas mit Strand“ an.

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