Junge Mutter getötet Lebenslange Haftstrafe für den Mord in Elten

Siegen/Elten · Das Landgericht in Siegen hat den 24-jährigen Syrer verurteilt, der im August 2023 seine Ex-Lebensgefährtin auf dem Feldweg Zassentrik getötet hat. Er stach mehrmals in Hals und Oberkörper.

Leiche in Emmerich gefunden – Polizei am Tatort
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Foto: Guido Schulmann

Weil er seine frühere Partnerin auf einem Waldweg mit einem Messer erstochen haben soll, ist ein 24-Jähriger vom Landgericht im nordrhein-westfälischen Siegen wegen Mordes verurteilt worden. Gegen den Angeklagten wurde am Mittwoch eine lebenslange Haftstrafe verhängt, wie eine Gerichtssprecherin sagte. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Das Gericht stellte demnach fest, dass der Angeklagte im vergangenen Jahr zusammen mit der 23-jährigen Frau, den zwei gemeinsamen Kindern und einem weiteren Mann in einem Auto auf der Autobahn 3 unterwegs war. Die Kinder waren damals laut früheren Ermittlerangaben vier Jahre und wenige Wochen alt.

Die Tat soll sich dann auf dem Feldweg Zassentrik in Elten zugetragen haben. Dazu soll der heute 24-jährige Beschuldigte die Frau laut Anklage aufgefordert haben, den anderen Mann sexuell zu befriedigen. Als sich die Frau dazu bereit zeigte, habe A. aus dem Auto ein Messer geholt und der knienden Frau von hinten mehrmals in Hals und Oberkörper gestochen. Die Getötete habe mit dem Angriff nicht gerechnet, sodass nach der Überzeugung des Gerichts das Mordmerkmal der Heimtücke gegeben sei, sagte die Sprecherin. Die Frau starb an ihrem hohen Blutverlust. Ihre vierjährige Tochter sah das Verbrechen.

Mit dem Strafmaß entsprach die Strafkammer demnach der Forderung der Staatsanwaltschaft und der Nebenklage. Die Verteidigung hatte laut der Sprecherin eine „zeitige Freiheitsstrafe“ und hilfsweise einen Freispruch gefordert.

Zur Erinnerung: Am 14. August 2023 war die junge Frau morgens von Holzbauer Bernhard Landers tot auf einem Feldweg in Elten gefunden worden. Zuvor hatte eine Hundertschaft der Polizei in ihrer Heimatstadt die Frau gesucht, nachdem diese als vermisst gemeldet worden war. Dann war rasch klar, dass die Tote in Elten die Vermisste ist. Sofort fiel der Verdacht auf ihren ehemaligen Lebensgefährten und Vater ihrer beiden kleinen Kinder, der festgenommen wurde und seither in Untersuchungshaft saß.

Was war das Motiv? Der Mann und die Frau führten eine schwierige Beziehung. Es gab immer wieder Streit und Gewalt. Zuletzt war der Mann aus der gemeinsamen Wohnung ausgezogen und bei seiner Familie eingezogen.

Der Angeklagte hatte davon gesprochen, durch die Bluttat seine Ehre reingewaschen zu haben, weil die Frau für sich dieselben Beziehungsrechte wollte wie er. Als Merkmal für einen sogenannten Ehrenmord reichte das dem Gericht aber nicht.

Der 24-Jährige ist voll schuldfähig, hatte ein Gutachter erklärt. Er sprach von einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung. Der Syrer ist unter anderem wegen Ehrverletzungsdelikten, Diebstahls und Drogenbesitzes vorbestraft.

(AFP/hg)