Rees Landhaus ist "angerichtet"

Rees · Am Sonntag war es so weit: Zimmermann Rainer Schweers verkündete den Richtspruch für das Landhaus St. Marien in Haldern. Nun geht es in den Endspurt für die neue Anlage, die Anfang 2012 bezugsfertig sein soll.

Seniorenheimleiter Johannes Fockenberg sprach von einer "haushaltsnahen Dienstleistung". Gemeint ist das neue Pflegekonzept, das mit dem Landhaus St. Marien in Haldern umgesetzt werden soll.

Einen Eindruck von der zukünftigen Lage konnten die Besucher des Richtfestes am Sonntag bekommen. Nachdem Rainer Schweers nach der Zimmermannsmanier den Richtspruch ausgesprochen hatte, lud Heimleiter Fockenberg die Besucher zu einer ersten Besichtigung in den Rohbau ein, der Anfang 2012 bezugsfertig sein soll. "Wir wollen den Anlass nutzen, die Räume zu präsentieren und zu zeigen, wie das Landhaus später aussehen soll", sagte Fockenberg.

Dabei unterscheidet sich das Konzept von den ursprünglichen Pflegesituationen in Altenheimen. "Wir wollen hier eine wohnähnliche Atmosphäre schaffen", erklärte Fockenberg. Die Pflege soll nicht als Hauptanziehungspunkt für die Bewohner gelten.

Die Zimmer sind in vier Wohngemeinschaften aufgeteilt. Den Mittelpunkt bildet der Koch- und Essbereich. Hier wird das Essen gemeinsam zubereitet. "Es wird hier wie zu Hause riechen", so Fockenberg. Zwänge gebe es nicht. "Wer will, kann mitmachen."

Auch die Angehörigen werden mit eingebunden. Sie sollen aus der Besucherrolle rauskommen und aktiv am Wohngeschehen teilnehmen.

Ein weiterer Anlaufpunkt ist das gemeinsame Wohnzimmer im Eingangsbereich. Die Einrichtung werde so aussehen, wie sie bei den Bewohnern zu Hause auch stehen würde, sagte Fockenberg.

Beate Anhuf-Mölders und Norbert Müsch, beide Mitarbeiter des Seniorenheims, hatten einige Möbel und Übersichten bereitgestellt, damit die Besucher sehen konnten, welche Maßnahmen hier für die Bewohner geplant sind. So soll auch der Park ein neues Gesicht bekommen. Mit Kneippanlagen, Hühnerwiesen, Obstbäumen und Amphitheater werden viele Beschäftigungsmöglichkeiten im "Park der Generationen" angeboten. Für solche und ähnliche Projekte wurde im März die "Bürgerstiftung Haldern e. V." gegründet.

Nachdem die rechtlichen Rahmenbedingungen geklärt wurden, soll die Arbeit jetzt beginnen, sagte Mitbegründer Klaus-Dieter Buckermann, Verwaltungsleiter vom St. Marien. Am Sonntag stellte sich der Verein vor. So soll die Barrierefreiheit in Gaststätten und Kirchen oder ein Bürgersaal in Haldern gefördert werden. Später soll der Verein in eine längerfristige Stiftung umgewandelt werden.

(RP)
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