Ratsmitglied Gerd Bartels bei Facebook Tisch-Verbot: Lästerattacke gegen „Fritten Knaller“

Emmerich · Gerd Bartels lästert auf Facebook gegen Hajo Wolff und Günter Kantehm. Es geht um das kuriose Tisch-Verbot am Rhein aus dem Sommer 2019. Und: Die Wirte am Rhein müssen sich jetzt auf mehr Bürokratie einstellen.

 Ortstermin am Rhein im Sommer 2019. Danach sollte die Genehmigung für Tische und Stühle am Rhein erfolgen.

Ortstermin am Rhein im Sommer 2019. Danach sollte die Genehmigung für Tische und Stühle am Rhein erfolgen.

Foto: Christian Hagemann

Wenn man miteinander redet, ist das oft besser als übereinander. So kommen erst gar keine Missverständnisse auf.

Das gilt auch für den „Fritten Knaller“ an der Rheinpromenade. In Emmerich erinnern sich viele Menschen noch an die Posse um Tische und Stühle, die die Verwaltung im Sommer 2019 dort nicht zulassen wollte, dann aber doch den Weg bahnte, nachdem die CDU Druck ausgeübt hatte.

 Ratsmitglied Gerd Bartels lästerte bei Facebook.

Ratsmitglied Gerd Bartels lästerte bei Facebook.

Foto: van Offern, Markus (mvo)

Nun hat Hajo Wolff seinen „Fritten Knaller“ am Rhein eröffnet. Doch Tische und Stühle stehen dort noch immer nicht.

 Hajo Wolff hat eine einfache Erklärung.

Hajo Wolff hat eine einfache Erklärung.

Foto: hartjes

Das hat Gerd Bartels von der Partei „Unabhängige Wähler Emmerich“ (UWE) dazu veranlasst, bei Facebook zu schreiben. „Tja, das war dann doch eine kleine Überraschung in der heutigen Ratssitzung. Auf meine Anfrage bezgl. der Außengastronomie beim Fritten Knaller wurde uns mitgeteilt, dass (...)  bisher noch kein solcher Antrag beim Deichschutz eingegangen ist. Sowohl der Betreiber  wie auch der Eigentümer haben entsprechende Anschreiben dazu von der Verwaltung erhalten. Da sieht man dann mal, dass es nicht immer die Politik bzw. die Verwaltung sind, die die Gestattung von Außengastronomie be- bzw. verhindern.“

Hätte Bartels vorher mit Wolff gesprochen, hätte er das vielleicht nicht bei Facebook geschrieben. Wolff gegenüber der RP: „Wir bauen jetzt erst einmal einen Corona-Schutz, damit die Leute unter der Markise nach Hygienevorschriften essen können. Das wird eine aufwändige Sache und ist erst einmal wichtiger als die Tische und Stühle weiter vorne.“

Günter Kantehm, dem das Gebäude gehört, in dem sich der „Fritten Knaller“ befindet, widerspricht Bartels. Bartels hatte bei Facebook nämlich geschrieben: „Hier sind jetzt Betreiber bzw.Eigentümer gefordert.“

Kantehm: „Die Verwaltung will eine maßstabsgetreue Zeichnung vom Architekten wegen der Tische und Stühle. Wir reden da von einer Fläche von elf mal 2,90 Meter. Ich habe bei mir auf dem Computer eine Zeichnung mit Lage der Tische und Stühle angefertigt. Das hat die Verwaltung nicht akzeptiert.“

Die Bürokratie wird übrigens auch die anderen Wirte am Rhein nicht verschonen. Denn Gerd Bartels weiß als gut informiertes Mitglied des Rates: „Das gilt im übrigen auch für viele andere Gastronomen, die bisher noch keine Ausweitung ihrer Flächen beantragt haben und das teilweise damit begründen, dass es dann mehr Personal notwendig macht oder bei unklarer Wetterlage keine Möglichkeit besteht im Falle von Regen, die Gäste der Außengastronomie im Inneren der Gaststätten aufnehmen zu können.“

 Das Fazit von Bartels bei Facebook: „Gut gedacht (von der Politik), aber offensichtlich nicht vollständig auf Gegenliebe bei den Wirten gestoßen. Ich kann’s nicht so ganz nachvollziehen, aber sei’s drum.“

Das Fazit von Günter Kantehm: „Die Emmericher Verwaltung betreibt einen hohen bürokratischen Aufwand. Und jetzt werden auch alle anderen Wirte an der Promenade darunter leiden.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort