Emmerich "Kuhnfladen" soll bald wieder sprudeln

Emmerich · Der von Bildhauer Waldemar Kuhn zu Beginn der 1970er Jahre geschaffene Brunnen am Nonnenplatz ist komplett überholt worden. Die anfällige Technik mit fünf kleinen Fontänen soll nun endlich wieder funktionieren.

 Der Brunnen des Künstlers auf dem Nonnenplatz. Erst seit wenigen Tagen ist er wieder zurück. Die fünf Elemente des Kunstwerks stehen für die Kontinente, die gleichermaßen mit Wasser versorgt werden.

Der Brunnen des Künstlers auf dem Nonnenplatz. Erst seit wenigen Tagen ist er wieder zurück. Die fünf Elemente des Kunstwerks stehen für die Kontinente, die gleichermaßen mit Wasser versorgt werden.

Foto: Markus Balser

Berühmtheit hat Bildhauer Waldemar Kuhn mit seinem "Schrottkreuz" in der Heilig-Geist-Kirche erlangt. Doch der Künstler aus dem Fränkischen (1923 bis 2015) hat in Emmerich noch weitere bedeutende Werke im öffentlichen Raum hinterlassen: Eines davon ist der "Kuhnfladen", wie ihn der Volksmund schnell liebevoll taufte.

 Der Brunnen des Künstlers auf dem Nonnenplatz. Erst seit wenigen Tagen ist er wieder zurück. Die fünf Elemente des Kunstwerks stehen für die Kontinente, die gleichermaßen mit Wasser versorgt werden.

Der Brunnen des Künstlers auf dem Nonnenplatz. Erst seit wenigen Tagen ist er wieder zurück. Die fünf Elemente des Kunstwerks stehen für die Kontinente, die gleichermaßen mit Wasser versorgt werden.

Foto: Markus Balser

Zu Beginn der 1970er Jahre hatte Waldemar Kuhn den flachen Brunnen geschaffen, dessen fünf Elemente die Kontinente darstellen sollen. Das Lebenselixier Wasser wird auf alle Regionen gleichmäßig verteilt - Kuhn brachte so seinen Wunsch nach einer gerechten Welt zum Ausdruck.

Das Kunstwerk hatte allerdings ein gravierendes Problem - auf dem ursprünglichen Standort an der Aldegundiskirche wollte ganz einfach das Wasser nicht fließen. In drei Jahrzehnten sprudelte es gerade einmal drei Monate.

Für Abhilfe sorgte der damalige Dechant Gerhard Theben kurz vor seinem Abschied in Richtung Münster. Der Geistliche leitete den Umzug des Kunstwerks in die Wege. Im September 2002 wurde der von Architekt Harald Killemann gestaltete "neue" Nonnenplatz eingeweiht - mit dem sprudelnden Brunnen im Zentrum.

Doch auch dort spielte die offenbar anfällige Technik nicht immer mit. Ein funktionierender Brunnen war er auch am neuen Platz nie gewesen. Schon beim Transport vom Aldegundis- zum Nonnenplatz soll es zu Beschädigungen an dem Kunstwerk gekommen sein. Die Segmente seien dabei teilweise abgesunken und die Spalten hätten sich verbreitert, bemängelten seinerzeit kritische Beobachter.

Viel geändert hat sich daran bislang nichts: Der Brunnen Kuhns, dessen Elemente von fünf kleinen Fontänen gespeist werden, war auch in jüngerer Vergangenheit weitgehend trocken gelegt. Grund war zuletzt die Undichtigkeit mit einem enorm hohen Wasserverlust, der pro Tag in den Kubikmeter-Bereich ging.

Die Emmericher Kommunalbetriebe (KBE) haben sich deshalb dem Brunnen angenommen. Vor einigen Wochen schon wurde er abgebaut und überarbeitet. "Jetzt ist er wieder dicht", sagt Helmut Schaffeld, KBE-Betriebsleiter. Auch ein Steinmetz musste beauftragt werden, denn der Brunnen hatte über die Jahre Schaden genommen. "Einzelne Elemente waren gebrochen. Unter anderem war auch ein Auto gegen den Brunnen gefahren", weiß Schaffeld zu berichten.

Seit vergangener Woche ist der Brunnen wieder zurück am Nonnenplatz. Nur noch Kleinigkeiten müssen repariert werden - unter anderem die Abflussrinne. "Dann ist er technisch wieder fast wie neu", sagt Schaffeld, der davon ausgeht, dass der Brunnen in den nächsten Tagen wieder "betriebsbereit" ist, sprich: dann also auch endlich wieder sprudeln kann.

(RP)
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