Emmerich/Rees Kraft: "Wißen hat das Zeug zum Verkehrsminister"

Bürgernah und aufgeräumt präsentierte sich die SPD-Spitzenkandidatin Hannelore Kraft im Reeser Bürgerhaus. Viel Lob hatte sie für Bodo Wißen. Der habe sogar das Zeug zum Verkehrsminister.

Hannelore Kraft - die alte und neue Ministerpräsidentin von NRW
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Hannelore Kraft hat ein klares Ziel. Sie will mit der SPD die Landtagswahl gewinnen und erste Ministerpräsidentin von Nordrhein-Westfalen werden. Eine Sache hat sie in Rees zumindest bereits erreicht: Das große SPD-Wahlplakat, das Vandalen am Wochenende am Busbahnhof demoliert hatten, stand pünktlich zu ihrem Besuch im Bürgerhaus wieder an seinem Platz nachdem es die ganze Woche am Boden gelegen hatte.

"Zuversicht” steht in großen Buchstaben auf diesem Plakat. Ein Wort mit Symbolkraft für die Spitzenkandidatin. Denn Zuversicht ist eines ihrer Stichworte, mit denen sie den Wechsel in der Landesregierung erreichen will. "Noch fehlen uns für eine Mehrheit von Rot-Grün noch ein paar Pünktchen, aber ich bin zuversichtlich, dass wir die holen werden”, sagte sie im RP-Gespräch, in dem sie genervt auf die Frage zur Linskpartei reagierte. "Unser Standpunkt dazu müsste bestens bekannt sein. Ich wiederhole es gerne. Es wird keine Koalition mit der Linkspartei geben.”

Streitbar und energisch

Eine Aussage, bei der sich die politische Hannelore Kraft zeigte. Die sich streitbar gibt, energisch und genau weiß, was sie will. Die private Kandidatin erlebten die Besucher im gut gefüllten Bürgerhaus. Dort präsentierte sie sich aufgeräumt, bürgernah und plauderte über die Jugendzeit als sie auf einem Federballschläger Gitarre spielte oder spontan ihr Auto verkaufte, um sich davon ein Flugticket zu kaufen.

Viel Lob hatte sie für den Halderner Landtagsabgeordneten Bodo Wißen. "Er überzeugt durch seinen Sachverstand vor allem als verkehrspolitischer Sprecher.” Ein denkbarer Verkehrsminister in einem von Kraft geführten Kabinett? "Geeignet wäre Bodo Wißen auf jeden Fall. Er hätte das Zeug dazu. Doch für solche Spekulationen ist es noch zu früh. Über Ministerposten reden wir nach der Wahl.”

Am Vormittag hatte die Kandidatin auch Emmerich besucht. Dort standen Hafen und "Betuwe” auf der Agenda. Hannelore Kraft begrüßte zwar das Ergebnis des Bahngipfels in Düsseldorf, macht aber große Fragezeichen hinter die Finanzierung.

"Es ist gut, dass die Kommunen entlastet werden, aber wir wollen wissen wie ­ und zwar noch vor dem 9. Mai”, sagte Kraft, die als Europaministerin von 2001 bis 2003 selbst mit den Niederländern wegen der Güterstrecke am Verhandlungstisch saß. Ihr Verdacht: Was jetzt als großer Erfolg gefeiert wird, ist "Propaganda vor der Wahl”. Beeindruckt zeigte sich Kraft vom Güter-Aufkommen des Emmericher Hafens, der zu den zehn größten Binnehäfen Deutschlands gehört. Sie will sich dafür einsetzen, dass das Sicherheitsgesetz zur Abwehr von Terrorangriffen geändert wird, weil es die Häfen belaste. Auch soll der Paragraph 107 der Gemeindeordnung geändert werden. Er erschwere kommunalen Unternehmen den Wettbewerb mit der privaten Konkurrenz.

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