Mobilitätsumfrage in Emmerich Emmerich fragt Bürger nach ihren Verkehrsmitteln

Emmerich · Wie bewegen sich die Emmericher auf welcher Wegstrecke fort? Nutzen sie Rad, Auto, Bus und Bahn oder laufen sie? Eine neue Mobilitätsumfrage soll das erfassen. 4000 Bürger wurden angeschrieben. Die Antworten sind wichtig für die Verkehrsplanung.

 Wie viele Bürger steigen in Emmerich auf das Rad? Eine neue Umfrage soll Daten liefern.

Wie viele Bürger steigen in Emmerich auf das Rad? Eine neue Umfrage soll Daten liefern.

Foto: Pixabay

Mit einer groß angelegten Umfrage will die Stadtverwaltung Emmerich erfahren, welche Prioritäten sie künftig beim Verkehr setzen soll. Braucht es mehr Radwege, braucht es andere Angebote bei Bus und Bahn? Die neue Mobilitätsumfrage soll helfen, die tatsächlichen Bedürfnisse besser zu erfassen. 4000 Emmericher Haushalte, ausgesucht nach dem Zufallsprinzip, wurden dafür vom Rathaus bereits angeschrieben.

Die vom Hildener Büro „Stadt Verkehr“ betreute Untersuchung wird ermitteln, welche Verkehrsmittel die Bürger der Stadt aktuell mit welchem prozentualen Anteil nutzen. Die Ergebnisse sollen in ein Fuß- und Radverkehrskonzept einfließen. Ziel ist es, eine nachhaltige, umweltschonende Alltagsmobilität  zu fördern. Die Emmericher sollen zu einer klimafreundlichen Verkehrsmittelwahl im Alltag motiviert werden.

Rund 49.000 Euro wird das Konzept kosten, zu 50 Prozent gefördert durch das Land, weil Emmerich Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte (AGFS) ist.

Bislang gab es in Emmerich noch keine solche Befragung. Rückschlüsse auf ein sich änderndes Verkehrsverhalten lassen sich daher nicht ziehen. Wohl aber Erkenntnisse, welcher Bedarf in der Stadt vorhanden ist.

Das Umfrageverfahren funktioniert so: Die vom Einwohnermeldeamt ausgewählten Emmericher können den Fragebogen anonymisiert ausfüllen. Die Teilnahme ist freiwillig. Alternativ zum schriftlichen Ausfüllen ist es auch möglich, eine digitale Variante im Internet zu wählen. Kosten entstehen in keinem der Fälle. Es liegt ein portofreies Antwortkuvert bei.

Stadtsprecher Tim Terhorst hofft auf möglichst viele Teilnehmer, denn nur so hat die Umfrage auch einen Aussagewert. „Wir brauchen einen Rücklauf von etwa 25 Prozent, also knapp 1000 Personen, dann sind die Ergebnisse auch repräsentativ.“

Inhaltlich sollen die Teilnehmer beantworten, wie sie an einem bestimmten Stichtag (10. oder 12. September) alle zurückgelegten Wege absolvierten: Zu Fuß, per Rad, mit dem Auto, per Bus beziehungsweise Bahn? Auch der Zweck der Wege ist relevant. Und man kann auch Noten für die Verkehrssituation vergeben.

In einem Feld können die Teilnehmer auch spezielle Bedürfnisse eintragen, etwa das nach einer besseren Busanbindung. Die Umfrage ist aber generell nicht dafür da, Wünsche zu erfassen. Es geht um die derzeit realistisch zurückgelegten Wege. Statistisch seien daraus wichtige Aussagen für die Stadt zu gewinnen, sagt Terhorst. Jean-Marc Stuhm, Geschäftsführer des Büros „Stadt Verkehr“, rechnet damit, dass nach zeitiger Rücksendung der ausgefüllten Unterlagen schon im Oktober die Ergebnisse der Befragung vorliegen können.

Parallel dazu können sich auch die Emmericher, die nicht für die Umfrage angeschrieben wurden, bei der Verkehrsplanung für die Stadt aktiv mit einbringen. Noch bis Ende Oktober läuft ein Online-Verfahren auf der städtischen Homepage www.emmerich.de unter „Zentrale Projekte“ (Unterpunkt: „Fuß- und Radverkehrskonzept“). Auf einer interaktiven Ideenkarte kann markiert werden, was einem in Bezug auf den Fuß- und Radverkehr besonders gut gefällt oder wo es hakt. Hinweise, Wünsche, Mängel, Problembereiche oder mögliche unsichere Stellen können dabei angegeben werden. Das Verfahren läuft bereits seit Juli. „Bislang haben schon 350 Emmericher daran teilgenommen“, freut sich Terhorst über die Resonanz.

Auch diese Hinweise sollen dann in das Fuß- und Radverkehrskonzept einfließen. Die Botschaft ist klar: Der Fußgänger und Radfahrer wird wichtiger.

Die Stadtverwaltung rechnet damit, dass das ausgearbeitete Konzept noch vor der Sommerpause 2020 vorliegt. Dann soll der Rat darüber entscheiden.

(Markus Balser)
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