Emmerich Kneipp-Kurort rückt durch Lkw-Verbot näher

Emmerich · Für eine Zertifizierung von Elten als Kneipp-Ort fehlt aber immer noch ein Hotel. Studenten beleuchten die Sache jetzt wissenschaftlich.

 Ab Jahresmitte sollen die Lkw aus Elten verschwinden. Manon Loock-Braun verspricht sich davon Vorteile für einen Kneipp-Kurort.

Ab Jahresmitte sollen die Lkw aus Elten verschwinden. Manon Loock-Braun verspricht sich davon Vorteile für einen Kneipp-Kurort.

Foto: Archiv

Die Sperrung der Schmidtstraße für Lkw verschafft ganz Elten Chancen, Kneipp-Kurort zu werden. Ein Kriterium für die Zertifizierung ist "eine Art der Verkehrsberuhigung", erklärt Dr. Manon Loock-Braun, Touristik-Expertin der Stadt und zugleich Vorsitzende des Kneipp-Vereins Elten.

 Ab Jahresmitte sollen die Lkw aus Elten verschwinden. Manon Loock-Braun verspricht sich davon Vorteile für einen Kneipp-Kurort.

Ab Jahresmitte sollen die Lkw aus Elten verschwinden. Manon Loock-Braun verspricht sich davon Vorteile für einen Kneipp-Kurort.

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Als "Kneipp-Kurort" muss immer ein bestimmtes, abgegrenztes Gebiet ausgewiesen werden, erläutert sie. Bezugspunkt soll das St.-Martinus-Stift sein. Von dort aus sollte das Kurgebiet sich, so die frühere Vorstellung, den Eltenberg hinauf erstrecken. "Durch die Sperrung der Schmidtstraße könnten wir das jetzt ausdehnen", hofft Manon Loock-Braun. Ideal wäre es für die touristische Außenwirkung, wenn der gesamte Ortskern einbezogen werden könnte: "Dann hat man nicht nur einen Teil des Ortes als Kurgebiet, sondern den ganzen Ort." Und: "Durch die bessere Luft hat man natürlich auch Vorteile." Das nächste große Ziel der Touristiker wäre es jetzt, die Klosterstraße zu beruhigen. Das dürfte allerdings weitaus komplizierter werden: Die Klosterstraße ist eine Bundesstraße. Deren Nutzung einzuschränken ist deutlich schwieriger als bei einer städtischen Straße.

Insgesamt scheint Elten schon recht weit vorangekommen zu sein auf dem Weg zum Kneipp-Kurort. "Viele Grundvoraussetzungen erfüllen wir schon", sagt Manon Loock-Braun. "Das sind Dinge wie Kneippsche Anwendungen, die angeboten werden. Ein aktives Kneippsches Leben — das haben wir auch", zählt sie auf. "Wir haben ein ausgedehntes Wanderwegenetz und Angebote wie den Barfußpfad oder den Nordic-Walking-Park."

Doch nach wie vor fehlt es an Elementarem, macht sie klar: "Nichtsdestotrotz brauchen wir noch ein Hotel vor Ort. Wir warten, was mit dem Waldhotel passiert." Ohne ein ausreichend großes Hotel vor Ort kann es nichts werden mit dem Stempel "Kneipp-Kurort". Davon abgesehen hapert es noch hier und dort — es fehlen zum Beispiel einzelne Kneipp-Angebote in der Nähe oder eine öffentliche Toilette am Eltenberg. "Aber das sind Kleinigkeiten", sagt Loock-Braun, "das muss ja nicht alles im nächsten halben Jahr passieren. Wir gehen Punkt für Punkt vor, und irgendwann sind wir so weit."

Die Bemühungen werden jetzt auch wissenschaftlich erfasst. Eine Gruppe von Studentinnen des Studiengangs "Alternativer Tourismus" an der Hochschule Rhein-Waal erstellt eine Projektarbeit zum Thema "Elten auf dem Weg zum Kneipp-Kurort".

Unter anderem haben sie Umfragen über die Erwartungen der Emmericher vorgenommen, sich mit dem Kurortegesetz befasst und mit möglichen Strategien zur weiteren Entwicklung auseinandergesetzt. Eine der Studentinnen war zuvor Praktikantin im Infocenter Emmerich gewesen. "Für uns ist es schön, dass unser Weg aus wissenschaftlicher Sicht beleuchtet wird", betont Manon Loock-Braun. Sie hofft auf Anstöße zu möglichen konkreten Schritten für Elten.

(RP/rl)
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