Emmerich Kleine Greta rockt in erster Reihe

Emmerich · 10 000 Musik-Fans pilgerten am Freitag zum Bocholter Open Air, um dort "Ich + Ich", "Juli" und "Glasperlenspiel" zu erleben. Mitten im Getümmel, direkt vor der Absperrung, erlebte auch ein kleines Mädchen das erste echte Konzert ihres Lebens mit.

 Die Absperrung ist ganz schön hoch für die kleine Greta (Mitte), die aber in Bocholt tapfer mitfeierte. Vor allem von "Juli" war sie begeistert. Später schaute sie beim Bocholter Open Air dann wohl von hinten zu – gemeinsam mit ihren Eltern.

Die Absperrung ist ganz schön hoch für die kleine Greta (Mitte), die aber in Bocholt tapfer mitfeierte. Vor allem von "Juli" war sie begeistert. Später schaute sie beim Bocholter Open Air dann wohl von hinten zu – gemeinsam mit ihren Eltern.

Foto: Latzel

Wer den Stars ganz nahe sein will, der muss früh kommen. Das weiß auch Greta und ist mit ihren Eltern von Münster aus schon pünktlich nach Bocholt gefahren. Seit die Tore am Stadion geöffnet haben, hat sich das kleine Mädchen ihren Platz ganz vorne vor der Bühne gesichert.

Sie muss auf Zehenspitzen stehen, um überhaupt über die Absperrung schauen zu können. Aber dafür hat sie die beste Sicht auf die Bühne, hier haben gerade "Glasperlenspiel" gerockt und machen jetzt Platz für "Juli".

Greta ist ganz aufgeregt: "Die finde ich super, vor allem für die bin ich gekommen", freut sich das Mädchen. Und für "Juli" lohnt sich auch das lange Warten.

Weg zu den Eltern ausgedacht

Aber was ist, wenn sie etwas zu trinken haben will? "Kein Problem", grinst Greta. "Ich habe mir da einen Weg ausgedacht, damit finde ich zu meinen Eltern und auch wieder zurück."

Doch Zeit zum Reden hat Greta jetzt ohnehin nicht mehr. Denn "Juli" kommen auf die Bühne, erst die vier Jungs, dann Sängerin Eva Briegel. Es ist taghell, mit Lightshow ist da nicht viel, doch Eva Briegel findet es trotzdem toll. "So kann ich euch alle gut sehen und merke sofort, wenn einer nicht mitsingt."

Doch natürlich singen alle mit, weil "Juli" schon als drittes Lied "Geile Zeit" spielen. Den Text kennt auch Greta auswendig und klatscht begeistert mit, obwohl das auf Zehenspitzen gar nicht so einfach ist. Juli spielen ein routiniertes Konzert, bringen alle Hits und zum Schluss auch noch "Elektrisches Gefühl" als Zugabe.

Doch so richtig geht es bei den 10000 Fans noch nicht ab. Es ist einfach zu hell. Damit haben "Ich + Ich" kein Problem. Denn kurz nach 22 Uhr ist die Sonne untergegangen. Es ist dämmrig, da klappt's auch mit der Videoshow. Rote Wassertropfen explodieren im Hintergrund, ein Lichtvogel fliegt über die LED-Wand, Erde und Mond erscheinen aus dem Nichts.

Davor hat Sänger Adel Tawil die Fans bereits mit den ersten Songs fest im Griff. "Hallo Bocholt, schön wieder hier zu sein", ruft er. Auch wer nicht aus Bocholt ist, jubelt und lacht, als Tawil erzählt, dass er kurz vor dem Auftritt die kleine Charlotte getroffen hat. Die hat ihm verraten, dass "Pflaster" ihr Lieblingssong ist. Anlass für Tawil, ihr den Song zu widmen und vor allem darauf hinzuweisen: "Der hat nichts mit Hamstern zu tun."

Auch wenn der Vers "Es tobt der Hass da" beim Singen gerne durch Hamster ersetzt wird. Natürlich auch in Bocholt. Je später es wird, desto öfter wird Adel Tawil überlebensgroß auf der Video-Wand eingeblendet. Keine Ahnung, ob die kleine Greta da immer noch ganz vorne steht. Aber sonst wird sie jetzt auch von hinten alles bestens gesehen haben.

(RP)
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