Rees Klassik auf der Klosteranlage

Rees · Wie imposant die Anlage von Haus Aspel ist, erlebten jetzt wieder die Besucher beim Klassik-Café. Sie waren begeistert von Musik und Ambiente. Das könnte auch mögliche Käufer anziehen.

Rees: Klassik auf der Klosteranlage
Foto: Endermann, Andreas

Beim traditionellen Klassik-Café auf dem Gelände von Haus Aspel genossen am Sonntag gut 300 Besucher ausgesuchte musikalische Leckerbissen (und Kuchen-Spezialitäten) auf hohem Niveau. Gleich mit den jeweils ersten Sätzen des d-Moll-Doppelkonzertes für zwei Violinen und des 3. Brandenburgischen Konzertes von J.S. Bach zog das Kammerorchester opus m unter der engagierten Leitung von Heiner Frost alle Register seines großen Könnens.

Waren die Klavierklänge (Anja Speh) bis dahin eher im Hintergrund geblieben, so kamen diese bei den nachfolgenden für Kinder geschriebenen Stücken von Peter Tschaikowski, teils im Dialog mit den Streichern, stärker zur Geltung.

Wind vertrieb Besucher

Anschließend begeisterten Anja Speh und Mirjam Hardenberg (Cello, Gesang) mit ausgewählten Kompositionen der Geschwister Fanny und Felix Mendelssohn. Besonderen Anklang fanden die mit schönen Tempowechseln ausgestattete "Fantasia" sowie das zarte "Schwanenlied" und die von Mirjam Hardenberg mit feurigem Temperament vorgetragene "Neue Liebe".

Bis zu diesem Zeitpunkt waren die äußeren Bedingungen hervorragend gewesen. Während des nun folgenden Kurz-Konzertes der Haldern Strings aber zogen immer mehr schwarze Wolken auf. Nachdem die beiden von Georg Michel dirigierten Ensembles zunächst drei Sätze des "Palladio" von Carl Jenkins intoniert hatten, setzte, irgendwie "passend" zum furios dargebotenen "Fluch der Karibik", plötzlich und nur für wenige Minuten heftiger Wind ein.

Schade, dass sich davon auch etwa zwei Drittel der Besucher fortwehen ließen, denn so verpassten sie die von Anja Speh mit spannenden Erläuterungen eingeführten Opernarien, unter anderem aus "Carmen", der "Zauberflöte" und dem "Freischütz". Und sie konnten auch nicht mit schmunzeln, als Mirjam Hardenberg — übrigens im Beisein ihres Ehegatten RP-Fotograf Markus van Offern — in einer Arie von Albert Lortzings "Waffenschmied" augenzwinkernd, aber voller Inbrunst verkündete: "Ich wollt, ich wär‘ ein Mann!"

Mit wunderbaren Liedern des Kammerchors Haldern, darunter "Michelle" von den "Beatles", weiteren englischsprachigen Weisen sowie Stücken des eher unbekannten Komponisten Christian Lahusen klang das Klassik-Café, nun wieder bei Sonnenschein, aus.

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