Emmerich Gesamtschule: Klassen nach Ferien fertig
Emmerich · Die Arbeiten am Brinkgebäude in Emmerich laufen seit Monaten auf Hochtouren. Die Höfe werden jedoch nicht rechtzeitig zum Schulstart fertiggestellt sein. Lieferengpässe sorgen in der Baubranche für große Herausforderungen.
Die gute Nachricht vorweg: Die Emmericher Stadtverwaltung geht davon aus, dass die Schüler der Klassen fünf bis sieben nach den Sommerferien ins neue Gebäude am Brink einziehen. „Wir sind froh, dass wir trotz der angespannten Lage auf dem Baumarkt und trotz der Lieferengpässe die Klassenräume nach den Ferien fertiggestellt bekommen. Und kein Schüler und keine Eltern müssen sich Sorgen machen, dass die Kinder dann durch den Matsch laufen müssen. Auch werden wir vernünftige Überwege zu den fertigen Teilen des Schulhofes und in die anderen Gebäude gewährleisten“, sagt Tim Terhorst, Sprecher der Stadtverwaltung, auf Anfrage unserer Redaktion.
Allerdings wird das Schulgebäude im August zweifelsfrei noch eine Baustelle sein, vor Ort werden noch zahlreiche Handwerker unterwegs sein. „Manche Räume wird man erst später nutzen können. Auch der Haupteingang an der Ecke Nonnenplatz/Wollenweberstraße wird noch Zeit benötigen“, sagt Terhorst. Zudem wird das Jugendcafé weiter Geduld haben müssen, auch für die Mensa stehen einige Arbeiten aus. In den nächsten Wochen sollen erste Möbel ins Gebäude gebracht werden, zudem wird die EDV installiert. Fahrstühle und Lüftungen sollen abgenommen werden. So wird das Projekt zeitnah auch vom Fachbereich Immobilien an die Kollegen des Schulamts übergeben.
Zum Hintergrund: Die Gesamtschule wird zukünftig an drei Standorten untergebracht. Das hatte die Lokalpolitik entschieden. Im Gebäude am Brink sollen die Jahrgänge fünf bis sieben, das Jugend-Café, eine Mensa sowie die Hauptverwaltung der Gesamtschule untergebracht werden. Für die Jahrgänge acht bis zehn ist das Gebäude am Grollschen Weg vorgesehen und die Oberstufe soll schlussendlich ins Gebäude an der Paaltjessteege einziehen. Dort sollen auch die Fachräume eingerichtet werden.
Die Trockenbauarbeiten am Brink sind derweil weitestgehend abgeschlossen. Aktuell laufen unter anderem Elektro-, Sanitär- und Malerarbeiten im Gebäude. Auch Fliesen- und Parkettleger kommen mit den Bodenarbeiten immer weiter voran. „Es geht gut voran – trotz der schwierigen Umstände“, sagt Tim Terhorst.
Die Schulhöfe werden jedoch nicht rechtzeitig zum Schulstart fertiggestellt sein. Allerdings sei das so vorgesehen gewesen, so der Stadtsprecher. „Wir haben immer damit geplant, dass der Schulhof erst fertiggestellt werden kann, wenn das Gebäude an sich fertig ist. Wenn wir alles auf einmal begonnen hätten, hätte der Einzug später stattfinden müssen oder man hätte auch für die Klassen ein Provisorium in Kauf nehmen müssen“, sagt Tim Terhorst unserer Redaktion.
Mittlerweile aber wird auch an den Außenflächen gearbeitet, kleinere Bereiche wolle man bereits in sechs Wochen freigeben. Die beauftragten Unternehmen würden sich sukzessive in Richtung des neuen Gebäudes vorarbeiten. Zudem soll die Parkplatzfläche an der Paaltjessteege weiter eingezäunt bleiben, dort steht den Kindern und Jugendlichen nach den Ferien zumindest ein wenig Bewegungsraum zur Verfügung.
„Es wird schon am 10. August, wenn die Schule wieder losgeht, ausreichend Schulhoffläche zur Verfügung stehen“, so Terhorst. Das Außenareal wurde von den Projektplanern in drei Bereiche unterteilt. Zunächst wird nun die Schulhoffläche an der Paaltjesstege angegangen. Es folgt der zweite Teil rund um das neue Gebäude, mit einer Fertigstellung rechnet man bis zum Jahresende. Der Parkplatz-Bereich wird Anfang nächsten Jahres angegangen, im ersten Quartal 2023 sollen die letzten Arbeiten verrichtet werden. Soccertore, Basketballkörbe, Sitz- und Balancierschlangen, Sitzbänke, Fahrradanlehner und Mülleimer – es gibt reichlich zu tun. Das Ziel: Die Außenflächen sollen nicht an einen konventionellen Schulhof erinnern, sondern an eine Freianlage, also regelrecht eine Parkfläche.
Das Schulgelände wird daher auch allen Emmerichern nach Schulschluss zur Verfügung stehen.
Doch Tim Terhorst weist auch auf Risiken hin. Immerhin herrscht im Bausektor Mangelwirtschaft. Die Logistik ist kräftig durcheinander geraten. Erst bereitete die Corona-Pandemie Kopfschmerzen, nun ist es der Krieg in der Ukraine. Die Preise steigen, Liefertermine sind kaum einzuhalten. „Bei allen genannten Fertigstellungsterminen sollte man die Situation in der Baubranche im Hinterkopf behalten. Die Verfügbarkeiten auf dem Markt sind teils sehr eingeschränkt. Und wir sind abhängig von den Entwicklungen auf dem Markt“, sagt der Stadtsprecher.