Unsere Woche Kirchenfest zeigt, was möglich ist

Emmerich · Es ist das erwartete Fest geworden. Auch der Regen konnte die gute Stimmung beim Katholikentag in Münster nicht trüben. Für manchen Gläubigen ist das Kirchenfest eine dringend notwendige Gelegenheit, um wieder Energie und Freude für den Alltag in den Pfarreien zu tanken.

Denn in Münster ist aktuell wieder deutlich sichtbar, was innerhalb der Kirche auch in der heutigen Zeit alles möglich ist, wenn viele mitmachen, wenn das Programm begeistert, wenn die Botschaft stimmt. Allzu oft haben die Gläubigen aber in den mehr und mehr fusionierten Gemeinden den Eindruck, dass eben genau diese Vielfalt verloren geht. Auch wenn immer wieder betont wird, dass die Eigenheiten jeder Pfarrei in der Fusion erhalten bleiben sollen, sieht die Realität oft anders aus. Immer öfter fehlen die Ehrenamtlichen, geliebte Angebote fallen weg oder sind im großen Ganzen kaum mehr aufzufinden.

Klar ist, dass Kirche sich bewegen muss, wenn sie eine Zukunft haben will. Und auch das wurde in Münster im wahrsten Sinne des Wortes augenfällig. Beim Eröffnungsgottesdienst waren fast nur Ministrantinnen im Einsatz. Ohne Mädchen und Frauen würde vieles in den Gemeinden schon jetzt nicht mehr funktionieren.

Hier muss sich die Kirche öffnen. Stichwort "Diakonat der Frau". Denn sonst besteht die Gefahr, dass eines Tages die echten Glaubenserlebnisse wirklich nicht mehr vor Ort in den Gemeinden, sondern nur noch an zentralen Kirchenfesten möglich sind.

sebastian-latzel@rheinische-post.de

(RP)
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