13. November in Rees Organisatoren sagen Kinder-Demo ab

REES · Die Initiative „Kindern eine Stimme geben“ sagt ihre Demo wegen Corona ab. Sie will ihre Ziele jetzt erst einmal mit einer Unterschriftenaktion weiterverfolgen.

 Am 13. November war eine Kinderdemo wie diese hier auf einem Bild aus Hamburg in Rees geplant. Der Termin wurde jetzt erst einmal wegen Corona abgesagt.

Am 13. November war eine Kinderdemo wie diese hier auf einem Bild aus Hamburg in Rees geplant. Der Termin wurde jetzt erst einmal wegen Corona abgesagt.

Foto: dpa/Axel Heimken

(RP) Nach angeregter Diskussion hat sich die Initiative „Kindern eine Stimme geben“ dazu entschlossen, die für den 13. November geplante Demonstration für eine bessere Kinder- und Jugendpolitik in Rees zu verschieben und den Protest gegen die aktuelle Politik zu diesem Thema auf anderen Wegen zu organisieren.

Aufgrund der aktuell gemeldeten Infektionszahlen wäre die Demonstration schwer durchzuführen und mit hohen Auflagen verbunden. „Die Kinder und Jugendlichen müssen nun in der Schule wieder Maske tragen, da wäre es zynisch, wenn sie dies auch tun müssten während sie ihr Recht auf Meinungsäußerung und Partizipation einfordern“, erklärt Bastian Tenholter von der Initiative, die ihrer Verantwortung der Gesundheit aller Beteiligten gegenüber gerecht werden will. „Gerade unter unseren Ordnern, wären auch einige ältere Menschen, die wollen wir natürlich nicht unnötig gefährden“, erklärt der elfjährige Mitorganisator Felix Nölscher.

Man wolle zudem niemanden ausschließen, der sich gerne für Kinder und Jugendliche einsetzen möchte, sich aber aufgrund der aktuellen Lage unwohl fühle an einer solche Veranstaltung teilzunehmen. Bei mehreren Hundert zu erwartenden Teilnehmern, befürchtet die Initiative außerdem, dass bei im Nachgang steigenden Infektionszahlen, die Demonstration als Begründung hierfür herhalten müsste und das eigentliche Thema, für das die Menschen auf die Straße gehen, in den Hintergrund gerät.

Die Forderungen nach einer besseren Kinder- und Jugendpolitik in Rees und mehr Partizipation der jüngsten Reeser Bürger bleiben aber bestehen. „Wir werden uns weiter vehement für Kinder und Jugendliche einsetzen und uns bei Themen, die diese betreffen, äußern“, erklärt Felix Nölscher. Ohnehin seien die Ziele der Initiative langfristig ausgelegt und die Demonstration sollte nur ein Teil des Engagements darstellen. „Das dieser nun ein paar Wochen oder Monate später stattfinden wird, ändert nichts an unserer Überzeugung und der Wahrnehmung vieler, dass Kinder und Jugendliche in Rees schon lange vor Corona in der Politik viel zu wenig Beachtung fanden. Die Kinder- und Jugendarbeit wird zu großen Teilen von den vielen engagiert arbeitenden Vereinen getragen, Stadt und Politik ruhen sich auf diesen Vereinen aus und lassen das Thema Kinder und Jugendliche links liegen“, so Bastian Tenholter.

Ihr Ziel, Kindern und Jugendlichen Gehör zu verschaffen und Rees mit deren konkreten Forderungen zu einer der kinderfreundlichsten Städte Deutschlands zu machen, will die Initiative in den nächsten Wochen intensiv weiterverfolgen. Ohnehin habe man in den letzten Wochen reichlich Ideen und Forderungen von außen bekommen. Als nächster Schritt ist zeitnah eine Online Petition und Unterschriftenaktion geplant, die die Stadt Rees zur zeitnahen Bildung eines Kinder- und Jugendbeirates nach Vorbild des Seniorenbeirates auffordert.

Auch eine Online-Befragung von Kindern, Jugendlichen und Familien sei bereits in Arbeit. Auch sollen die Reeser Vereine eingebunden und um Hilfe gebeten werden. Ziel sei es ein breites Meinungsbild zu sammeln, das man bei einer späteren Demonstration oder durch weitere Petitionen in Forderungen umsetzen kann. „Langfristig muss Rees attraktiver für Kinder und Jugendliche werden, denn sie sind die Zukunft dieser Stadt“, so die Initiative.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort