Rees "Keine Parkgebühr am Markt"

Rees · Bürgermeister Christoph Gerwers zieht ein Fazit des Infoabends zur Neugestaltung des Marktplatzes und betont, dass auch die Ortsteile nicht vergessen werden.

Im Bürgerhaus präsentierte die Verwaltung, wie berichtet, die Ideen für die Marktplatz-Neugestaltung. Nach dem Infoabend beantwortet Bürgermeister Christoph Gerwers die Fragen von RP-Redakteur Sebastian Latzel.

Welche Idee an dem Abend hat Sie besonders überrascht?

Gerwers Mich hat es sehr gefreut, dass das in den Werkstattgesprächen erarbeitete Konzept auf breite Zustimmung bei den Anwesenden gestoßen ist. Überrascht hat mich an diesem Abend die Tatsache, dass auch diesmal in den fünf Gruppen größtenteils vergleichbare Themen und Ideen diskutiert worden sind.

Vor allem von Seiten der Geschäftsleute wurde das Thema Parkraumbewirtschaftung angesprochen. Wie steht die Stadt dazu? Wie ist es möglich, Dauerparker ohne Park-Gebühren vom Marktplatz fern zu halten?

Gerwers Ich habe mich bereits in der Vergangenheit dafür ausgesprochen, von einer Parkraumbewirtschaftung abzusehen und eine Parkscheibenregelung beizubehalten. Ob es diesbezüglich Modifikationen im Hinblick auf die Parkdauer geben kann, vermag ich nicht zu sagen. Bei einer entsprechenden Parkscheibenregelung ist auch eine konsequente Parkraumüberwachung nötig, um Dauerparker zu sanktionieren. Das wäre im Übrigen auch bei einer Parkraumbewirtschaftung nötig.

Viele wünschen sich, dass der historische Charakter erhalten bleibt, und warnen davor, den Markt zu modern zu gestalten.

Gerwers Auch aus unserer Sicht sollte der historische Charakter des Marktplatzes klar im Vordergrund stehen. Wie die Gestaltung letztendlich aussehen wird, ist von zahlreichen weiteren Faktoren abhängig wie etwa vom Kostenvolumen der Maßnahme. Im Rahmen des Werkstattverfahrens sind ja erst einmal sämtliche Ideen und Vorschläge zusammengetragen worden, die im weiteren Verlauf auf technische und finanzielle Realisierbarkeit geprüft werden müssen.

Wunsch war auch mehr Gastronomie. Kann die Stadt das forcieren?

Gerwers Die Stadt kann das nur in sofern unterstützen, als dass sie für entsprechende Rahmenbedingungen sorgt. Eine solche Rahmenbedingung ist etwa die optische und barrierefreie Umgestaltung und das Freihalten des Innenbereiches des Marktplatzes von parkenden Autos. Dadurch werden die Aufenthaltsqualität und die Attraktivität der Gastronomiebetriebe deutlich erhöht und die Voraussetzungen für die Ansiedlung weiterer Gastronomieangebote verbessert.

Zu hören war auch die Mahnung, die Ortsteile nicht zu vergessen: Wie stellt die Stadt das sicher?

Gerwers Für uns sind die Ortsteile genau so präsent, wie der Stadtkern von Rees. In diesem Zusammenhang möchte ich darauf hinweisen, dass seit Jahren und auch künftig in verschiedenste Objekte und Maßnahmen in Rees und den Ortsteilen investiert wurde und wird. Zu nennen wären da unter anderem die Dorfplätze, so bedeutende Maßnahmen wie Gebäudesanierungen an Schulen und Sportplatzgebäuden oder Investitionen im Bereich der Feuerwehr. Daher kann man in keiner Weise davon sprechen, dass die Ortsteile vergessen würden.

Wie geht es konkret weiter?

Gerwers In den kommenden Wochen werden wir die im Werkstattverfahren entwickelte Planung und die Ideen aus der Bevölkerung aufarbeiten, um mit dem Konzept und entsprechenden Vorschlägen in die politischen Beratungen zu gehen. Außerdem werden noch die zuschuss- und beitragsrechtlichen Aspekte geprüft. Sobald die Ergebnisse vorliegen, schließt sich die politische Diskussion an. Das wird aber wohl nicht mehr vor der Sommerpause erfolgen.

Wann wird der neue Marktplatz eröffnet?

Gerwers Diese Frage lässt sich so momentan nicht beantworten. Wie gesagt, es sind zunächst noch zahlreiche Fragen zu klären. Neben Fragen der Finanzierung ist zu überlegen, wie und in welchen Abschnitten die Realisierung erfolgen soll. Erst dann kann man auch über einen Zeitrahmen sprechen.

(RP)
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