Rees Keine Experimente beim Schulsystem

Rees · Die drei weiterführenden Schulen des Schulzentrums stellten gemeinsam das Angebot vor. Resonanz war groß.

 Zahlreiche Eltern waren in die Aspel-Lounge gekommen, um sich über die Möglichkeiten am Reeser Schulsystem zu informieren.

Zahlreiche Eltern waren in die Aspel-Lounge gekommen, um sich über die Möglichkeiten am Reeser Schulsystem zu informieren.

Foto: Axel Breuer

Premiere in Rees: Erstmals luden alle drei weiterführenden Schulen die Eltern die Viertklässler zu einem gemeinsamen Informationsabend. Hintergrund war mit die Diskussion um Veränderungen in der Schullandschaft in der Umgebung. In Isselburg soll eine Sekundarschule entstehen, in Emmerich eine Gesamtschule. In Rees dagegen soll das dreigliedrige Schulsystem bestehen bleiben. "Weil es sich bewährt hat. Das hat sich auch am Infoabend gezeigt. Tenor der Eltern war, dass sie mit dem System zufrieden sind", sagt Ludger Beltermann, Leiter des Schulverwaltungsamtes.

Zahlreiche Eltern waren in die Aspel Lounge gekommen. Jürgen Welz, Konrektor der Rheinschule, Thomas Wenning, Rektor der Realschule und Hendrik Snetkamp, Konrektor des Gymnasiums stellten sich den Fragen der Eltern und präsentierten das Reeser Schulzentrum als "durchlässiges System".

Das Stichwort "Durchlässigkeit" zog sich daher wie ein roter Faden durch das Programm. Die Schulleiter versicherten, dass es jederzeit möglich sei, bei Bedarf die Schulform zu wechseln.

Realschulrektor Wenning nahm den Eltern die Angst vor der bevorstehenden Schulwahl. "Die Entscheidung ist zwar wichtig aber nicht endgültig", so Wenning. Letztendlich entscheiden zwar die Eltern, welche Schule ihr Kind zukünftig besuchen wird, dennoch legte der Rektor den Eltern ans Herz, die Empfehlungen der Grundschule ernst zu nehmen.

Dem konnte Jürgen Welz von der Rheinschule nur zustimmen. "Man sollte sich für das Schulsystem entscheiden, welches momentan richtig für das Kind ist", meinte er. Die Bedürfnisse eines Kindes könnten sich im Laufe der Schulzeit ändern, dann käme ein Schulwechsel in Frage. Auch die Hauptschule bildet dabei keine Endstation. Auch wer zunächst an der Rheinschule anfängt, kann nach dem zehnten Schuljahr die Mittlere Reife erlangen und mit guten Noten sogar zur gymnasialen Oberstufe zugelassen werden. Kooperation zwischen den weiterführenden Schulen werde großgeschrieben. Dennoch wird kein Schüler Hals über Kopf von einer Schulform zur anderen und wieder zurück befördert. "Es gibt bei uns keine Massenbewegungen", sagte Hendrik Snetkamp, der derzeit das Gymnasium kommissarisch leitet. Über einen Schulwechsel würde immer sehr individuell entschieden.

Kein Thema war an dem Abend der Ganztagsbetrieb. "Kein Elternteil hat danach gefragt. Das zeigt uns, dass dafür in Rees kein Bedarf besteht", meint Bürgermeister Christoph Gerwers. Auch das sei ein deutliches Zeichen dafür, dass eine Sekundarschule in Rees gar kein Thema sei. Denn dort ist der Ganztag verpflichtend. Das würde zudem das rege Vereinsleben in Rees gefährden, so die Meinung der Verwaltung. Experimente am Schulsystem sind daher nicht nötig.

(RP)
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