Emmerich Keine Details zu Weidisch-Gespräch

Emmerich · Das Bistum Münster hat Dienstagabend erklärt, dass "heute ein ausführliches Gespräch zwischen Bischof Dr. Felix Genn, Generalvikar Norbert Kleyboldt, Personalchef Domkapitular Hans-Bernd Köppen und Pfr. Karsten Weidisch in Münster stattgefunden hat, das demnächst weiter geführt wird". Auf den Inhalt des Gesprächs ging das Bistum nicht ein. Karsten Weidisch war gestern telefonisch nicht zu erreichen.

Bürger fordern Verbleib von Weidisch und Olding
16 Bilder

Bürger fordern Verbleib von Weidisch und Olding

16 Bilder

Derweil werden die Vorgänge in Emmerich anderswo aufmerksam beobachtet. Zum Beispiel in Cloppenburg, wo Pastor Karsten Weidisch als Kaplan tätig war. "Wir haben hier im Gottesdienst für Pfarrer Weidisch gebetet", berichtete Helga Kröning, die in Cloppenburg für das dortige Bildungswerk arbeitet und derzeit aufmerksam auf Emmerich blickt. "Wir erleben das alles mit, und es gibt viele, die mich darauf ansprechen."

Gemeinde feiert Kaplan Olding bei Veni-Gottesdienst
30 Bilder

Gemeinde feiert Kaplan Olding bei Veni-Gottesdienst

30 Bilder

In Cloppenburg sei Weidisch als Kaplan überaus beliebt gewesen, die Leute hätten ihn gar nicht gehen lassen wollen. Und auch heute sei dort eine große Solidarität mit dem Geistlichen spürbar.

Sie selbst kritisiert jetzt das Bistum. Denn sie hat sich telefonisch und mit einem gut gemeinten Schreiben zur Situation an Münster gewandt. In ihrem Brief ging es ihr um Möglichkeiten des Dialogs, um "lösungsorientierte" Ansätze.

Allerdings sei sie damit beim Bistum nicht auf offene Ohren gestoßen, berichtete Helga Kröning nun verärgert. Sie sei im Gegenteil trotz ihrer guten Absichten schroff behandelt, sogar ignoriert worden: "Der Hörer wird einfach aufgelegt", sagt sie.

Das Bistum hingegen betont, man habe die Cloppenburgerin "angehört und ihre Mails beantwortet". Das erklärte der Sprecher Martin Wißmann. "Sie hat ein ausführliches Schreiben mit Lösungsvorschlägen geschickt, das mit Aufmerksamkeit gelesen wurde."

Ein Einzelfall ist sie mit ihrem Interesse in der Ferne nicht. "Neben Frau Kröning hat es einzelne anderweitige Kontaktaufnahmen gegeben", so Wißmann.

Und der "Fall Emmerich" zieht noch weitere Kreise. So beantwortete Weihbischof Heinrich Timmerevers in der vergangenen Woche in der katholischen Akademie Stapelfeld bei einer Veranstaltung unter dem Titel "Bischofstalk" Fragen von Gläubigen. Dabei ging es unter anderem um die "Entwicklungen in Emmerich".

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort