Christoph Gerwers "Kein Campingplatz am Reeser Meer"

Emmerich · Im Gespräch mit Sebastian Latzel wirft der Reeser Bürgermeister Christoph Gerwers einen Blick auf die anstehenden Projekte im kommenden Jahr wie die Sanierung der Realschule.

 Großprojekt des letzten Jahres: die Sanierung des Marktplatzes. Auch 2013 wird die Stadt noch einmal investieren, so Bürgermeister Gerwers (r.).

Großprojekt des letzten Jahres: die Sanierung des Marktplatzes. Auch 2013 wird die Stadt noch einmal investieren, so Bürgermeister Gerwers (r.).

Foto: abr

Eine große Investition steht noch gar nicht im Haushalt, die Sanierung der Grundschule.

Gerwers Das ist richtig, denn wir werden im kommenden Jahr erst einmal ganz genau untersuchen, wie wir hier weiter vorgehen. Klar ist, dass die Schule aus den 50er Jahren sanierungsbedürftig ist. Problem ist allerdings, dass das Gebäude unter Denkmalschutz steht. Daher ist genau zu prüfen, was sinnvoller ist: ein Neubau oder eine Sanierung. Beim Denkmalschutz müssen für den Abriss eines Gebäudes schon wichtige Gründe vorliegen. Ziel ist, dass wir 2013 die Kosten ermitteln und die Mittel dann für 2014 in den Haushalt einstellen. Das ist alles auch so mit Schulleiterin Lisa Braun abgesprochen.

Im Plan eingestellt sind bereits die Mittel für die Sanierung der Realschule. Der Ausbau wird im laufenden Schulbetrieb erfolgen, ist das problemlos möglich?

Gerwers Hinsichtlich der bevorstehenden Arbeiten sind bereits detaillierte Absprachen mit den Schulen im Schulzentrum erfolgt. Die Realschule kann die von der Sanierung betroffenen Unterrichtsräume weitestgehend durch Klassen im Realschul-Nebengebäude auffangen. Es sind lediglich drei bis vier Räume von der Rheinschule nötig, in denen unter anderem die Verwaltung vorübergehend untergebracht wird. Eine gewisse Entspannung im Schulzentrum ergibt sich auch dadurch, dass im kommenden Sommer der Doppeljahrgang das Gymnasium verlässt.

Im nächsten Jahr wird der Stadtgarten saniert, direkt daneben liegt das Niag-Gelände. Ist es nicht denkbar, auch das in die Planungen einzubeziehen?

Gerwers Das ist gar nicht möglich. Das Gelände gehört der Niag und nicht uns und hat direkt nichts mit dem Stadtgarten zu tun. Natürlich haben wir das Niag-Areal weiter im Blick und sind immer mal wieder in Gesprächen mit dem Verkehrsunternehmen. Allerdings gibt es aktuell keine neue Entwicklung. Nach dem Rückzug von Landmarken gibt es noch keinen neuen Interessenten für die Fläche. Dass die Stadt die Fläche kauft, ist angesichts unserer Finanzlage eher unwahrscheinlich.

Ebenfalls auf Eis liegen derzeit die Planungen beim Reeser Meer. Auf Ihrer Liste für den Ausblick taucht das Projekt aber immer noch auf.

Gerwers Weil wir weiter daran interessiert sind, etwas auf dem Gelände zu entwickeln. Einen neuen Sachstand gibt es aber nicht. Bei einer kleinen Lösung etwa in Form eines Campingplatzes besteht die Gefahr, dass möglicherweise ein abgeschlossenes Gelände entsteht, etwa so wie die Grav-Insel in Wesel. Genau das wollen wir nicht. Es war uns immer wichtig, dass das Areal für alle offen zugänglich ist. Ohnehin ist es nicht unser Ziel, dort einen großen Campingplatz zu realisieren.

Erweitert werden soll im nächsten Jahr der Wohnmobilstellplatz.

Gerwers Die Nachfrage ist weiterhin ungebrochen, das ist ein Trend, der sicher anhalten wird. Daher werden wir den Platz an der Ebentalstraße von 31 auf 47 Stellplätze aufstocken.

Aber dadurch werden Parkplätze am Freibad wegfallen.

Gerwers Das ist richtig, daher werden wir mit dem Bau auch erst nach dem Ende der Freibadsaison im Herbst nächsten Jahres beginnen. Für 2014 werden wir dann nach einer Lösung suchen. Denkbar wäre etwa, das Gelände zu nutzen, auf dem jetzt das alte Hallenbad steht, das ja abgerissen werden soll. Wir werden hier verschiedene Varianten prüfen.

2013 startet das Gebäude-Management. Was hat das konkret für Folgen?

Gerwers Wir versprechen uns davon, dass in dem Bereich noch effektiver gearbeitet wird. Es entsteht eine ganz neue Abteilung, in der sämtliche Belange rund um die Gebäude zusammengefasst sind. Das betrifft insbesondere die Verwaltung, Unterhaltung und Bewirtschaftung.

Betrifft das auch die Hausmeister?

Gerwers Ja, auch sie gehören zu dieser Abteilung. Sie kennen die Situation an den Schulen einfach am besten.

Gibt es denn Überlegungen, die Zahl der Hausmeister an den Schulen zu reduzieren?

Gerwers Nein, das ist nicht geplant. Aber es wird natürlich so sein, dass wird uns die Frage stellen, ob die Stelle wieder besetzt wird, wenn jemand ausscheidet. Aber das wird unter Kostengesichtspunkten bei jeder freiwerdenden Stelle geprüft.

Sie haben extra noch Geld in den Haushalt eingestellt, um schnell auf die Zuweisung von Asylbewerbern reagieren zu können. Wie ist hier der Sachstand?

Gerwers Noch hat sich nichts geändert. Eine größere Anzahl an Zuweisungen gibt es noch nicht. In den letzten Tagen sind lediglich zwei neue Flüchtlinge nach Rees gekommen. Aber wir wollen vorbereitet sein, wenn Asylbewerber plötzlich in größerer Zahl kommen.

(RP)
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