Emmerich Kampf gegen wilde Müllkippen

Emmerich · Von hässlichen, zugemüllten Ecken auf Feldern und im Wald sind nicht nur Spaziergänger genervt. Die Kommunalbetriebe geben jährlich etwa 15 000 Euro aus, um zu beseitigen, was Bürger verbotenerweise abladen.

 Ein Haufen Bauschutt, versetzt mit Plastikfetzen, am Straßenrand am "Schwarzen Weg".

Ein Haufen Bauschutt, versetzt mit Plastikfetzen, am Straßenrand am "Schwarzen Weg".

Foto: Markus van Offern

Auf wilden Müllkippen finden sich halbe Hausstände, Sperrmüll, Altpapier, Elektrogeräte. Beutel voller Hausmüll werden in öffentliche Mülleimer gestopft, nicht selten landen sie auch daneben oder in den Büschen. Für die Beseitigung des Mülls, den Mitbürger einfach in der Gegend abladen, kalkulieren die Kommunalbetriebe mit Kosten von 15 000 Euro im Jahr.

"Das ist ein ständiges Ärgernis", beschreibt der Leiter der Kommunalbetriebe Klaus Gruyters die Situation. Auch Anwohner und Spaziergänger sind genervt, wenn sie in der Natur oder entlang der Wege auf hässliche, vermüllte Schandflecken und unverhohlene Umweltverschmutzung stoßen.

Essenreste in Blumenrabatten

"Krisenherde" gibt es dabei in Emmerich nicht, meint Gruyters. Tendenziell suchten sich die Täter einfach abgelegene Ecken aus, in denen sie sich unbeobachtet wähnen. Immer wieder werden seine Mitarbeiter entlang der Budberger Straße und in Waldstücken fündig. An der Jan-van-Goyen-Straße fanden Passanten in den vergangenen Wochen immer wieder Essensreste: Gebratene Hänchenschenkel oder Nudeln mit Fleischsoße, einfach in die Blumenrabatten gekippt.

Klaus Gruyters ist es ein Rätsel, was Bürger dazu bringt, ihre Abfälle einfach irgendwo abzuladen: "Wir versuchen doch schon, es den Leuten so einfach wie möglich zu machen." Zwar wird Hausmüll bei der Abfuhr ober Ablieferung am Bauhof am Blackweg gewogen, aber da geht es schließlich nicht gerade um große Summen: 29 Cent pro Kilogramm. Dass das zu Umweltverschmutzung verleiten soll – "ich kann es mir fast nicht vorstellen", sagt Gruyters. Und: "Viele Menschen wohnen in Mehrfamilienhäusern. Da kriegen sie doch gar nicht mit, was da gewogen wird."

Die verbotene Entsorgung von Grünschnitt im Wald könnte ja noch aus Unkenntnis geschehen, meint er. Absurd werde es aber, wenn die Menschen den Grünabfall in Plastiksäcken in die Natur stellen: "Man fragt sich, was die Leute sich dabei denken."

Was Unhandliches wie alte Fernseher oder Sperrgut angeht: "Das kann man bei uns alles umsonst abgeben. Sogar abholen lassen, dafür muss man nur einen Termin machen. Bequemer geht es doch gar nicht." Auch Recyclingfähiges wie Elektrogeräte und Elektronikschrott nimmt der Bauhof unentgeltlich an. Abfall illegal irgendwo abzuladen ist dagegen aufwändiger, und Umweltverschmutzung ist strafbar, gibt Gruyters zu bedenken: "Da riskiert man was."

(RP)
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