Emmerich Kam das Auto für die Mordnacht aus Rhede?
Emmerich · Beim spektakulären Prozess um ein Verbrechen im Reitermilieu wird auch am Niederrhein ermittelt.
In dem spektakulären Reitermordprozess war jetzt eine Zeugin geladen, die bei einer Autovermietung in Rhede arbeitet. Sie belegte mit ihrer Aussage, dass es bei der Tat Verstrickungen bis an den Niederrhein geben soll. Am Morgen des Tages, an dem die Pferdewirtin Christine R. ermordet wurde, soll der Angeklagte Robin H. bei der 50-Jährigen in einer Autovermietung in Rhede angerufen haben, wo sie als kaufmännische Angestellte arbeitet.
Der Angeklagte, dem zu Last gelegt wird, zusammen mit seiner Mutter ein Mordkomplott geplant zu haben, befand sich in Berlin, weshalb seine Pflegemutter das Fahrzeug abholte. Diese habe den PKW auch bezahlt und sich als einzige Fahrerin eintragen lassen. Die Frau aus Rhede fand das nicht ungewöhnlich, da dieselbe Frau bereits öfter Fahrzeuge für Robin H. angemietet hätte.
Ursprünglich sollte das Fahrzeug noch am Abend des selben Tages zurückgebracht werden. Doch die Frau habe noch einmal angerufen und die Ausleihe um einen Tag verlängert.
Am Nachmittag des nächsten Tages sei das Fahrzeug schließlich zurückgebracht worden — allerdings nicht von der Pflegemutter. Die Fahrerin sei Tanja L. gewesen, die Freundin von Robin H, die wegen Beihilfe zum Mord ebenfalls auf der Anklagebank sitzt. Die 50-Jährige kannte Tanja L. aus dem Reitstall.
Auf die Frage, warum Tanja L. ihr das Auto von Robin H. zurückbringe, habe sie keine Antwort bekommen. Es habe auch keine Aufklärung darüber gegeben, warum die Anmietung des Autos quasi über drei Personen lief, was eigentlich auch gar nicht rechtens ist. Vermutlich handelt es sich um das Fahrzeug, mit dem Tanja L. nach Berlin gefahren ist, um Christine R. auf den Parkplatz zu locken, auf dem sie später getötet wurde.
Insgesamt seien 1 200 Kilometer damit gefahren worden. Diese Kilometerzahl entspricht exakt die Entfernung Rhede — Berlin hin und zurück.
Der Prozess wird fortgesetzt.
