Rees Kabarettistin Anka Zink im heftigen Clinch mit dem digitalen Wandel

Rees · Der digitale Wandel gefällt der Kabarettistin Anka Zink gar nicht. Zumindest die damit verbundenen Veränderungen im alltäglichen Leben. Und genau das thematisiert sie in ihrer aktuellen Veranstaltungsreihe "Sexy ist was anderes".

Jetzt berichtete sie darüber im bestens gefüllten Bürgerhaus in Rees, das so gut besucht war, dass noch eine Reihe Stühle zusätzlich dazu gestellt werden musste.

Startete sie noch gewollt plump und langweilig mit einer monotonen Stimme, waren Saal und Kabarettistin schon nach dem ersten Gag miteinander warm. "Es geht beim Titel ,Sexy ist was anderes' natürlich nicht um die Künstlerin", startete sie selbstironisch ins Programm.

Liest man zwischen den Zeilen thematisiert Zink auf der Bühne Datenschutz ("Privatsphäre gab es mal") und digitalen Wandel. "Manchmal sind Geräte und Benutzer nicht auf dem gleichen Niveau", meinte sie mit Blick auf die Überforderung der älteren Generationen mit dem technischen Fortschritt. Wobei sie sich selbst einschloss. "Ich habe lange gebraucht, bis ich wusste, dass man nicht das Papier verschickt", sagte Zink, nachdem sie mehrmalig gestikulierte, wie sie das Papier immer und immer wieder in ein Fax steckte.

Sie traf den Nerv des Publikums und band es mit in ihr Programm ein. So sollten beispielsweise alle summen, die soziale Medien nutzen. Ein großer Teil des Publikums "outete" sich dabei. "Wer findet Facebook doof?", war die nächste Frage und ein lautstarkes Summen erfüllte den Saal.

Und auch Seitenhiebe an die männliche Fraktion gab es, wie es sich für eine echte Rheinländerin gehört: "Es gibt Wesen, die nicht nach den Weg fragen - nämlich Männer:" Ein Vergleich mit Kolumbus oder die 40-jährige Wüstenwanderung Moses folgte.

Am Ende ihres zweistündigen Programms gab es noch eine Kostprobe ihres neuen Themas "Leben in vollen Zügen", das sich der Mobilität widmet.

(en)
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