Festakt KAB St. Josef Millingen feiert Jubiläum

Millingen · „Der politischste Verband, den es in der Kirche gibt“, beging seinen 100. Geburtstag und empfing viele Gäste.

 Der Vorstand, die Vertrauensleute und die Bildungsreferenten der KAB St. Josef Millingen feierten mit Angehörigen und Ehrengästen das 100-jährige Bestehen des Ortsverbandes.

Der Vorstand, die Vertrauensleute und die Bildungsreferenten der KAB St. Josef Millingen feierten mit Angehörigen und Ehrengästen das 100-jährige Bestehen des Ortsverbandes.

Foto: scholten

Mit einem Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Quirinus und einem Festakt in der Gaststätte Schepers feierte die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) St. Josef Millingen ihr 100-jähriges Bestehen. Am 27. Juli 1919 war unter Pfarrer Theodor Rennings der Ortsverein gegründet worden. „Nach dem Ersten Weltkrieg und dem Untergang des deutschen Kaiserreichs galt es, eine Gesellschaft aufzubauen, in der alle Bürger an der gesellschaftlichen Entwicklung teilhaben konnten“, betonte der Vorsitzende Hubert Terhorst in seiner Festrede.

Dem Gründer der KAB in Deutschland, Bischof Wilhelm Emmanuel von Ketteler, sei insbesondere die Beteiligung der Arbeiterschaft wichtig gewesen. „In Kirche, Politik und Gewerkschaft hat die KAB seither vieles in Gang gesetzt“, sagte Hubert Terhorst. Als Beispiele nannte er die Mitbestimmung in den Betrieben, die Humanität am Arbeitsplatz oder die Rente für Mütter. Doch auch die Aufgabe als Bildungsverband habe die KAB Millingen stets ernst genommen und mit Vorträgen, Betriebsbesichtigungen und Buchveröffentlichungen für viele wichtige Einblicke in Arbeits- und Gesundheitsfragen gesorgt.

Bürgermeister Christoph Gerwers würdigte die Qualität der Angebote der KAB: „Exkursionen, Fahrradtouren und Vorträge zu Themen, die unsere Gesellschaft bewegen, stehen auf der Tagesordnung.“ Schon Wilhelm Busch habe gesagt: „Also lautet der Beschluss, dass der Mensch was lernen muss.“ Dies funktioniere bei der KAB Millingen in vorbildlicher Weise als gemeinschaftliches Erlebnis.

„Die KAB ist nicht mehr die Massenbewegung, die sie einmal war“, gab der Vorsitzende des KAB-Bezirksverbandes Kleve, Dietmar Stalder, zu bedenken. So sei auch die Mitgliederzahl der KAB St. Josef Millingen von ehemals 400 auf derzeit 90 gesunken. „Doch der Geschmack in der Suppe kommt nicht durch das Wasser, sondern durch das Salz“, sagte Stalder. Die KAB seit weiterhin „der politischste Verband, den es in der Kirche gibt“ und werde auf allen Ebenen wahrgenommen, da die KAB „am Nerv der Leute und am Nerv der Zeit“ sei.

Ortsvorsteher Hans-Jürgen Klug trat während des Festakts der KAB bei. Er würdigte das soziale Miteinander als ein hohes Gut für die dörfliche Gemeinschaft und nannte die KAB ein wichtiges Bindeglied zwischen den vielen Vereinen im Ort. So unterstrich auch Monika Michelbrink-Roth vom Heimatverein Millingen-Empel die enge Verbundenheit mit der KAB und dankte für viele Jahre guter Zusammenarbeit.

Aus dem Nachbarort brachte Hildegard Telaak von der KAB Haldern Glückwünsche und eine Wundertüte. Diese enthielt 100 Komplimente für die Arbeit und das Engagement der Millinger KAB-Kollegen sowie den Bildband „Haldern in alten Bildern“. Hubert Terhorst nahm das Buch als Ansporn, einen vergleichbaren Bildband für Millingen und Empel herauszubringen.

Beim Festakt wurden langjährige Mitglieder geehrt: Hugo und Hildegard Tepferd, Artur Goertz und Frank Knist erhielten eine Urkunde, Anstecknadel und ein Präsent für 40-jährige Mitgliedschaft. Gisela Bockem wurde für 25 Jahre in der KAB geehrt.

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