Jugendreise Randa: Ein beliebtes Ziel der Gemeinde

Elten · RP-Mitarbeiter Simon Linsen ist mitgefahren und berichtet, was die Jugendlichen der Kirchengemeinde St. Vitus Elten alles in der Schweiz erlebt haben. Tolle Panoramen und nächtliche Kälteeinbrüche gehören dazu.

 Gerade zu Beginn spielte das Wetter bei den Wanderungen der Gruppe mit.  Foto: Linsen

Gerade zu Beginn spielte das Wetter bei den Wanderungen der Gruppe mit. Foto: Linsen

Foto: linsen

Zwei Wochen lang dem Corona-Wahnsinn entfliehen, ein wenig die Seele baumeln lassen, frische Bergluft schnuppern und wunderschöne Bergpanoramen bewundern. Klingt traumhaft, oder?

Für mich und 16 weitere Teilnehmer ging es auch in diesem Jahr, trotz Corona, wieder auf die Sommerfreizeit der St. Vitus Gemeinde Elten. Zwei Wochen wandern und entspannen. Eine Zeit, in der man aufgrund der doch recht lockeren Coronaregeln und Maßnahmen in der Schweiz fast vergessen hatte, dass wir zurzeit eine weltweite Pandemie durchleben.

Aber fangen wir doch am Beginn unserer Reise an:

Am 27. Juni ging es gegen 14 Uhr für mich und fünf meiner Freunde los. Zwar mit ein wenig Schlafmangel, da wir am Vorabend noch unseren eigenen privaten Abiball organisiert hatten, aber man macht ja nur einmal sein Abitur. Nach rund zehn Stunden Fahrt erreichten wir gegen 23 Uhr die auf 1406 Höhenmetern liegende Augustinushütte in Randa. Empfangen wurden wir dort vom Rest der Truppe, der schon am Vortag in die Schweiz aufgebrochen war.

Der nächste Morgen begann, wie an jedem anderen Tag auch, mit einem gemeinsamen Frühstück. Es folgte die obligatorische Warm-Up-Tour zum Randa-Kreuz (300 Höhenmeter) mit Option auf die Charles-Kuonen-Hängebrücke (600 Höhenmeter). Wieder an der Hütte angekommen, trafen wir wie üblich erste Vorbereitungen für das Abendessen und/oder begannen mit der Zubereitung besagter Mahlzeit. Hierbei bot sich innerhalb der 14 Tage für jeden Geschmack etwas an. Von Nudeln mit Bolognese bis hin zu komplett selbstgemachten Burgern war alles dabei.

Aufgrund des schlechten Wetters in der ersten Woche waren allerdings nur wenige Wanderungen möglich. So ging es bei Sonnenschein auch schon am zweiten Tag direkt zur höchsten Tour der gesamten Freizeit. Ziel war das Augstbordhorn auf 2972 Metern über dem Meeresspiegel. Somit bewältigten wir schon am zweiten Tag einen Höhenunterschied von knapp 960 Höhenmetern. Am Gipfel angekommen konnten wir aufgrund des wolkenlosen Himmels das umliegende Bergpanorama genießen. Der Ausblick war den anstrengenden Aufstieg auf alle Fälle wert gewesen.

In den folgenden Tagen regnete es viel, weshalb wir kaum zum Wandern kamen. Stattdessen standen hauswirtschaftliche Aufgaben und der Besuch des Thermalbades Brigerbad auf dem Tagesplan.

Am 2. Juli machten wir uns mit sechs Mann auf zur Kinhütte, welche auf 2584 Metern liegt. Dies war meines Empfindens nach eine der zwei anstrengendsten Touren, da wir hier eine weite Strecke mit starker Steigung am Ende bestreiten mussten. Allerdings lohnte sich auch hier wieder der Aufwand, da der Ausblick wieder einmal unbeschreiblich war.

Die längste Tour liefen wir am 5. Juli. Ein 20 Kilometer langer Höhenweg mit ständigem Blick auf die Nordflanke des Matterhorns. Kräfte zehrend, aber auch hier ein wunderschönes Bergpanorama mit dem weltbekannten Matterhorn zum Greifen nahe.

Am Mittag des 8. Juli brachen wir zu einer ganz besonderen Tour auf. Die Outdoorübernachtung stand an. Schwer bepackt und mit genügend Decken und ausreichend Verpflegung ausgestattet, machten wir uns auf ins Ofental, welches im parallel zum Mattertal verlaufenden Saastal liegt. Nachdem wir dort einen geeigneten Schlafplatz gefunden hatten, schlugen wir unser Lager auf und bereiteten uns auf eine eisige Nacht vor. Fünf Grad über Null waren gemeldet. Letzten Endes waren es sogar nur drei bis vier Grad über Null.

Wer sich nicht dick genug eingepackt hatte, der musste am eigenen Leib erfahren, wie kalt es nachts in den Bergen auf über 2000 Metern werden kann. Und ich kann sagen: Es wird sehr, sehr, sehr kalt. Nachdem wir uns am nächsten Morgen den Sonnenuntergang gegen 5.40 Uhr angeschaut hatten, hauten wir uns noch einmal für circa zwei Stunden aufs Ohr. Gegen 10 Uhr machten wir uns dann wieder auf den Heimweg zur Augustinushütte. Dort angekommen wurde natürlich zunächst ein Frituur-Fest veranstaltet. Schließlich waren Tortellini, Gemüsebrühe und Bockwurst kein angemessener Ersatz für die sonst sehr ausgiebigen Mahlzeiten in der Hütte.

Die letzten Tage der Freizeit waren leider ziemlich verregnet, weshalb nur noch eine kleinere Tour möglich war.

Am 12. Juli hieß es dann gegen 17 Uhr Abschied nehmen von der Augustinushütte und nach knapp zwölf Stunden anstrengender Autofahrt erreichten wir gegen 5 Uhr auch endlich die Heimat.

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