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Emmerich Johannes Diks sagt morgen "Tschö"

Emmerich · Am Freitag wird der abgewählte Bürgermeister offiziell verabschiedet. Aus seiner elfjährigen Amtszeit werden einige Dinge besonders im Gedächtnis bleiben. Ein Überblick.

Emmerich: Johannes Diks sagt morgen "Tschö"
Foto: Endermann, Andreas (end)

Amtsantritt Im Herbst 2004 war Johannes Diks, zuvor Fraktionsvorsitzender der CDU, mit 50,2 Prozent erstmalig in das Amt des Bürgermeisters gewählt worden. 2009 wurde er mit über 61 Prozent wiedergewählt. Sein Gegenkandidat war jeweils Peter Hinze von der SPD.

Emmerich: Johannes Diks sagt morgen "Tschö"
Foto: Endermann, Andreas (end)

Posten Neben seinem Posten als Bürgermeister war Diks auch Wirtschaftsförderer der Stadt und zudem in zahlreichen Stiftungen und Gremien vertreten. Während er diese Tätigkeiten als notwendiges Netzwerken für die Stadt erachtete, hielten ihm Gegner vor, sich bei der Fülle der Aufgaben zu verzetteln.

Emmerich: Johannes Diks sagt morgen "Tschö"
Foto: van Offern, Markus (mvo)

Bürgernah Auch wieder so ein Punkt, an dem sich seine Kritiker rieben: Johannes Diks nahm zahlreiche Termine als Repräsentant der Stadt wahr (weit über 1000 sollen es pro Jahr gewesen sein), war bei vielen Festen und Vereinen vor Ort. Und er machte manches Späßchen mit. Beim Stadtfest trat er als Model auf, stellte für ein Video seine Qualitäten als Tänzer unter Beweis oder ließ sich auf einer Karnevalssitzung widerstandlos "verhaften".

Emmerich: Johannes Diks sagt morgen "Tschö"
Foto: Endermann, Andreas (end)

Rheinpromenade und -brücke "Die schönste Rheinpromenade der Welt" (Johannes Diks) war zwar unter Bürgermeister Horst Boch geplant worden, Diks durfte sie aber 2006 eröffnen - und daran mitarbeiten, sie zu einem Aushängeschild der Stadt zu machen, das vor allem viele Tagestouristen anzieht. Mit dem Verein Stadtbild sorgte Diks dafür, dass die Rheinbrücke seit diesem Jahr illuminiert wird.

Emmerich: Johannes Diks sagt morgen "Tschö"
Foto: Stade, Klaus-Dieter (kds)

Betuwe Während der Amtszeit von Diks kam es zur "0 Cent für die Betuwe"-Regelung. Sie sieht vor, dass die Stadt nicht an den Kosten für die Betuwe beteiligt wird, sofern es für alle Lösungen einen Konsens zwischen Stadt und Bahn gibt. Diese Regelung ist vor allem in Elten zum Streitfall geworden, wo die Initiative "Rettet den Eltenberg" massiv auf eine Alternative zu den Plänen von Bahn und Straßen.NRW drängt. Kritik erntete Diks, als er im Frühjahr 2014 Mitarbeiter der Stadt schriftlich ermahnte, die sich an einer Unterschriftenaktion der "Bergretter" beteiligt hatten. Eine Entscheidung, die er später öffentlich bedauerte.

R(h)einfall Im Januar 2005 sorgte Johannes Diks mit einem Unfall für überregionale Schlagzeilen. Bei der Einweihung des städtischen Steigers war er ausgerutscht und regelrecht in den Rhein katapultiert worden. Zum Glück konnte er schnell gerettet werden und blieb nur leicht verletzt.

Neumarkt Nicht wenige Emmericher glauben, dass der Neumarkt ein Grund für die Abwahl von Johannes Diks war. Dabei hatte er sich stets an die Mehrheitsbeschlüsse des Rates gehalten. 2011 war die Entscheidung zugunsten des Investors Schoofs gefallen. Nach einigem Hin und Her wurde das alte Neumarkt-Center 2014 abgerissen. Gleichzeitig sorgte aber ein Fehler in der Planung des Investors (Mindestabstandsfläche zum Deutschen-Bank-Gebäude) für eine bis heute andauernde Verzögerung des Projekts. Kritiker werfen Diks vor, zu lange an Schoofs festgehalten und sich nicht nach einem neuem Investor umgeschaut zu haben.

Wahlniederlage Bei den Bürgermeisterwahlen am 13. September hatte Johannes Diks bereits einen Vorgeschmack auf das bekommen, was in der Stichwahl zwei Wochen später folgen sollte. Peter Hinze lag gut fünf Prozent vor ihm. Rund 3000 Wähler hatten im ersten Wahlgang weder für Hinze noch für Diks gestimmt. Fast exakt diese Stimmen wanderten in der Stichwahl zusätzlich an den SPD-Herausforderer, der den Amtsinhaber damit weit hinter sich ließ und ablöste.

Verabschiedung Morgen wird Johannes Diks im Stadttheater vor geladenen Gästen verabschiedet.

(RP)
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