Emmerich Jesiden schicken Hilfsgüter auf den Weg

Emmerich · Emmericher Gemeinde sammelt mit Unterstützung der Bevölkerung insgesamt 23 Tonnen für Silopi. In der Stadt sind Flüchtlinge aus dem Irak, die vor dem Massenmord der Terrorgruppe IS geflohen sind.

 Hassan Önömgudu (v.l.), Kemal Sengül und Sirri Erzi haben am Gemeindezentrum der Jesiden in Emmerich den Lastwagen mit 23 Tonnen Hilfsgütern gepackt. In sieben bis neun Tagen rechnen sie mit der Ankunft der Güter in der Türkei.

Hassan Önömgudu (v.l.), Kemal Sengül und Sirri Erzi haben am Gemeindezentrum der Jesiden in Emmerich den Lastwagen mit 23 Tonnen Hilfsgütern gepackt. In sieben bis neun Tagen rechnen sie mit der Ankunft der Güter in der Türkei.

Foto: van Offern

Das Leid der Jesiden im Nord-Irak geht den Menschen in Emmerich nahe. Besonders natürlich den Jesiden, die hier leben. Sie wollen die Menschen, die unter der Terrorgruppe "ISIS" leiden, mit aller Kraft unterstützen. Nun schickt das jesidische Gemeindehaus 23 Tonnen Hilfsgüter für die Flüchtlinge an die türkische Grenze.

In den vergangenen Wochen haben die Jesiden Sachspenden wie Kleidung, Babynahrung und Medikamente gesammelt. Ein aus der türkischen Stadt Gaziantep beauftragter Spediteur wird die Hilfsgüter nach Silopi bringen. Die türkische Kreisstadt grenzt an die Länder Syrien und Irak. Dorthin wurden viele Flüchtlinge gebracht, die dringend versorgt werden müssen.

Vor Ort warten Kontaktpersonen der jesidischen Gemeinde auf die Lieferung. In sieben bis neun Tagen rechnen sie mit der Ankunft der Güter. In Emmerich wurden die Waren am Montagmorgen verzollt. Mit der Fähre soll es dann von Italien in die Hafenstadt Mersin in der Türkei gehen. Von dort aus nimmt der Spediteur die Weiterfahrt mit dem Lastwagen zur türkisch-irakischen Grenze auf.

Die Spenden kamen nicht nur von den hier lebenden Jesiden, sondern auch von der deutschen Bevölkerung sowie Bürgern mit Migrationshintergrund. Außerdem gab es von hiesigen Firmen Sach- und Geldspenden. Der jesidische Vorstand drückte eine Danksagung an allen Spendern aus. "Wir danken jedem Einzelnen für seine Hilfe", betonte Vorstandsvorsitzender Suleyman Demir aus Emmerich.

Ein Zeichen der Solidarität wird es auch am kommenden Sonntag geben. Das Fest der Kulturen in Emmerich soll deutlich machen, dass Zusammenleben nur durch Liberalität und Toleranz möglich ist. Beweisen werden das die jesidische und die alevitische Gemeinde in Emmerich sowie der Moscheeverein. Sie wollen am 7. September für die Menschen im Nordirak sammeln. Das Fest wird im Rheinpark stattfinden. Es ist eingebettet in das Stadtfest. Die Moscheegemeinde und die Aleviten werden an ihren Ständen Gerichte zum Verkauf anbieten. Die Jesiden verzichten angesichts der dramatischen Lage ihrer Leute darauf. Sie werden an ihrem Stand Informationen bereithalten.

(RP)
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