Neuer Bürgermeister für Isselburg Klarer Sieg für Michael Carbanje in Isselburg

Isselburg · Der bisherige Bauamtsleiter wird neuer Bürgermeister von Isselburg. Der parteilose Kandidat holt 67,8 Prozent der Stimmen. Ärger gibt es um einen Flyer der CDU.

 Glückwünsche für Michael Carbanje: Der bisherige Bauamtsleiter wird im März die Nachfolge von Bürgermeister Rudi Geukes antreten.

Glückwünsche für Michael Carbanje: Der bisherige Bauamtsleiter wird im März die Nachfolge von Bürgermeister Rudi Geukes antreten.

Foto: Markus Balser

Jubelstimmung auf der einen Seite, ungläubiges Kopfschütteln auf der anderen: Während die Zahl der Gratulanten, die dem neuen Isselburger Bürgermeister die Hand schütteln wollten, gestern Abend in der Verbundschule am Stromberg kaum abzureißen schien, herrschte bei der CDU Katerstimmung. Auch im zweiten Anlauf war es deren Kandidat Olaf Roßmüller nicht gelungen, den Chefsessel im Rathaus zu erklimmen. Im Gegenteil: es setzte eine krachende Niederlage. Gerade einmal 28,8 Prozent der Wähler stimmten für Roßmüller.

Ganz anders das Ergebnis beim Kontrahenten. Der parteilose Kandidat Michael Carbanje konnte sämtliche Wahlbezirke für sich einstreichen und wird im März mit dem deutlichen Votum von 67,8 Prozent der Stimmen das Büros des Bauamtsleiters der Stadt mit dem des Bürgermeisters tauschen.

Der dritte Kandidat, Johannes Epping von der FDP, kam auf 5,4 Prozent.

Michael Carbanje, der mit einer Wahlempfehlung der SPD, die keinen eigenen Kandidaten aufgestellt hatte, ins Rennen gegangen war, war die Erleichterung, eine Stichwahl vermieden zu haben anzumerken. "Ich bin jetzt der glücklichste Mensch der Welt", sagte er unmittelbar nach der Bekanntgabe des vorläufigen Endergebnisses. Mit einem positiven Gefühl sei er in den Wahltag gegangen. Allerdings habe ihm am Nachmittag die schleppende Wahlbeteiligung Sorge bereitet. Sie lag insgesamt nur bei 49,1 Prozent. Sein Wahlergebnis bezeichnete Carbanje als enormen Ansporn. Am 15. März wird er offiziell die Nachfolge von Bürgermeister Rudi Geukes (SPD) antreten, der für die nächste Amtsperiode, die dieses Mal sieben Jahre andauern wird, nicht mehr antreten wollte.

Olaf Roßmüller zeigte sich als fairer Verlierer. Schon bevor das Endergebnis vorlag, hatte er Carbanje gratuliert, dem er alles Gute wünschte. Roßmüller machte keinen Hehl daraus, enttäuscht zu sein. "Mir geht's bescheiden. Mit so einem klaren Ergebnis habe ich nicht gerechnet", sagte der CDU-Ratsherr.

Auch FDP-Kandidat Johannes Epping zeigte sich von dem deutlichen Votum überrascht, räumte ein, enttäuscht zu sein, mahnte aber auch an, dass der Isselburger Rat der klaren Entscheidung der Bürger Rechnung tragen und sie akzeptieren solle.

Kurz vor dem Wahltag hatte ein von der CDU an die Isselburger Haushalte verteilter Flyer für Diskussionen gesorgt. In ihm war Kritikern zufolge zunächst der Eindruck erweckt worden, es handele sich um einen objektiven Vergleich der Bürgermeisterkandidaten. Erst am Ende des Faltblatts stellte sich heraus, das es von der CDU stammte. Während Roßmüller dabei erwartungsgemäß gut abschnitt, seien die Leistungen und Aussagen Michael Carbanjes in dem Flyer verzerrt,m unvollständig und tendenziös wiedergegeben worden.

Uwe Übelacker (Grüne) hatte das Vorgehen als "diffamierend" und "Tiefpunkt der politischen Kultur in Isselburg" bezeichnet.

(RP)
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